Denn bei der Grenzziehung ist den Beamten der Demokratischen Republik Kongo offenbar ein folgenschwerer Fehler unterlaufen. Sie versetzten die Grenze des Nationalparks versehentlich um 50 Kilometer. Plötzlich war eine eher unbedeutende Gegend geschützt. Der Lebensraum der Dorstenia luamensis aber, und der von 900 anderen seltenen Pflanzen und etwa 1400 Schimpansen nicht mehr. Auch dem World Conservation Monitoring Center fiel der plötzlich verschwundene Nationalpark nicht auf.
Daraufhin macht nun die amerikanische Naturschutz-Stiftung Wildlife Conservation Society (WCS) aufmerksam. „Die Moral dieser Geschichte ist, dass es für die Biodiversität entscheidend ist, Nationalparks im Auge zu behalten und besonders Karten und Grenzen“, sagt James Deutsch, Vizepräsident der WCS. Anders als die Schmpansen kann die Kletterpflanze nämlich nicht vor den Viehherden flüchten, die im nicht geschützen Gebiet grasen. Die traurige Nachricht vom Schicksal der Dorstenia luamensis ereilt die Welt pünktlich zur Eröffnung des Welt-Nationalpark-Kongresses. Mit Google Maps hätten die Beamten ihren Fehler womöglich leicht vermeiden können. Ein kleiner Service für die Naturschutzbehörden von WIRED Germany: Der Nationalpark, in dem Dorstenia luamensis wächst, liegt hier.