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China will auf der dunklen Seite des Mondes landen

von Michael Förtsch
Seit den Fünfzigerjahren hat die Menschheit schon zwölf Personen und etliche Fahrzeuge auf den Mond geschossen. Allesamt auf die der Erde zugewandte Seite. Nun will China das erste Land werden, das auf der dunklen Hälfte des Erdtrabanten landet.

Erst am 1. Dezember 2013 gelang es China mit der Mission Chang'e-3, einen Lander samt Rover erfolgreich auf den Mond zu bringen. Und das, obwohl Kommunikationsschwierigkeiten das Projekt plagten. So wurde China zur dritten Nation, die erfolgreich ein irdisches Gerät auf dem Erdtrabanten absetze.

Die Landung auf der wegen synchroner Rotationsdauern der Erde abgewandten Seite des Mondes soll bis 2020 durchgeführt werden. Wie Zou Yongliao, Mitglied im Mondforschungsteam der chinesischen Akademie der Wissenschaften, erklärte, „wird China das erste Land werden, das diese Aufgabe bewältigen wird.“ Die nötigen Technologien und Gerätschaften stehen weitestgehend schon bereit.

Mit Chang'e-4 soll eine Backup-Sonde der Debut-Mondlandung von vor zwei Jahren für die Reise zur dunklen Seite genutzt werden. Abseits einer Demonstration der technischen Machbarkeit, würde die Mission mit Landemodul und Rover neue Niedrigfrequenzstudien ermöglichen, da die Rückseite des Mondes als elektromagnetisch „unverschmutzter“ Ort gilt.

Nicht zuletzt soll wohl auch ermittelt werden, wie es um die Vorkommen an Helium-3 bestellt ist, die für potentielle Abbauprojekte interessant wären. Der Brennstoff gilt als Ressource der Zukunft und könnte irgendwann in Fusionskraftwerken die Energieprobleme der Erdbevölkerung lösen.

Eine Herausforderung bei der Mission stellt für die chinesische Raumfahrtbehörde CSNA die Kommunikation mit dem Lander und Rover dar. Denn die Masse des Mondes macht eine direkte Funkverbindung unmöglich. Chinesische Ingenieure sollen aber schon Lösungsansätze gefunden haben: Unter anderem könnten ein Raumschiff oder Satellit im Orbit des grauen Himmelskörpers und in Sichtweite der Erde als Relais fungieren, das die Kommunikationssignale auffängt und weiterleitet.

Vor Chang'e-4 soll 2017 wohl noch Chang'e-5 starten, eine Mondlandemission, bei der Bodenproben genommen und zurück zur Erde gebracht werden.

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