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Lunar Mission One: Wissenschaftler starten Kickstarter-Kampagne für private Mondmission

von Silvia Weber
Vor einer Woche setzte die Raumsonde Rosetta ihren Lander Philae auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko ab — ein riesiges Medienereignis. Und der perfekte Moment für ein Team britischer Wissenschaftler, um Spenden für ihr privates Weltraum-Projekt zu sammeln: „Lunar Mission One“, die erste Mondmission, die per Crowdfunding-Kampagne finanziert wird.

Auf Kickstarter präsentieren David Iron, Initiator und CEO von Lunar Missions Ltd., und seine Kollegen ihr Vorhaben: Im Jahr 2024 wollen sie ein unbemanntes Landemodul auf dem noch weitgehend unerforschten Südpol des Erdtrabanten absetzen. Ihre Weltraum-Mission sei „das inspirierendste Mondprojekt seit den Apollo-Landungen“, behaupten die Forscher. 

Die Sonde soll 100 Meter tief in die Oberfläche des Mondes bohren.

Nach der Landung soll über mehrere Monate ein Bohrer mindestens 20, im besten Falle 100 Meter tief in die Mondoberfläche eindringen, etwas, das bisher noch nicht versucht wurde. Dadurch wollen die Forscher neue geologische Erkenntnisse über den Mond erlangen, zum Beispiel über die Auswirkungen der Asteroiden-Bombardements, die bis vor rund 3,7 Milliarden auf ihn niedergingen. Im Untergrund des Südpols gibt es außerdem Wasser und auf seine Berge scheint die Sonne, weshalb dieser Bereich des Mondes ein Favorit für die Errichtung einer bemannten Station ist.

Für 75 Euro bekommt man Speicherplatz in einer digitalen Zeitkapsel, die unter der Mondoberfläche zurückgelassen wird.

„Lunar Mission One“ wird unter anderem vom ehemaligen britischen Wissenschaftsminister Ian Taylor unterstützt. Um möglichst viele Spenden zu generieren, appellieren die Initiatoren an den Wunsch der Menschen auf ewiges Leben — zumindest in symbolischer Form. Schon für einen Beitrag von 60 Pfund (umgerechnet etwa 75 Euro) sollen Spender einen Gutschein für Speicherplatz in einer digitalen Zeitkapsel erhalten, die während der Bohrungen unter der Mondoberfläche zurückgelassen wird.

Womit sie diesen Speicherplatz füllen, bleibt den Spendern selbst überlassen. Von Texten über Fotos, Videos und Musik bis hin zur eigenen DNA in Form abgeschnittener Haarsträhnen ist in den sogenannten „Memory Boxes“ alles erlaubt. Als Gegenleistung für 5000 gespendete Pfund (etwa 6300 Euro) gibt es einen Zuschauerplatz im Kontrollzentrum beim Start der Mission. Im besten Fall sollen am Ende der Crowdfunding-Mondmission auch Gesteinsproben zur weiteren Untersuchung zurück zur Erde gebracht werden.

Die erste Finanzierungsphase, die bis Mitte Dezember 600.000 Pfund (rund 770.000 Euro) erzielen soll, findet großen Anklang. Am Freitagvormittag, 26 Tage vor Ablauf der Kampagne, sind unter dem Motto „Eine Mondmission für alle“ schon fast 280.000 Pfund (350.000 Euro) zusammengekommen. 

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