Seit einem knappen Jahr klingeln bei einem jungen Paar, die im Umland von Atlanta leben, regelmäßig Menschen, die auf der Suche ihrer gestohlenen oder verloren gegangenen Apple-Geräte sind. Die App „Find my iPhone“ schickt sie dorthin, weil ihr Gerät angeblich im kleinen Haus des Paares geortet wurde.
Normalerweise glauben ihnen die Handysuchenden, dass es sich um einen Fehler handelt. Zu einer sehr außergewöhnlichen Situation kam es allerdings, als deshalb die Polizei kam. Denn auch das Smartphone eines vermissten Mädchens tauchte — zumindest digital — im Haus der beiden auf. Es folgten eine Hausdurchsuchung und eine Stunde Aufregung, bis die Lage geklärt war. Laut Experten soll das falsche Anwählen eines Mobilfunkmastes Schuld an der falschen Ortung sein, die App-Entwickler haben bisher dennoch nichts unternommen.
Im Allgemeinen existieren aber nachvolziehbare Gründe für die fehlgeleitete Ortung. So gibt es eine Default-Einstellung, die zur falschen Berechnung von Koordinaten führen kann. Sie verwechselt dann NAD83 (Nord Amerika) mit WGS84 (weltweit). Wird für eine Voreinstellung das falsche System verwendet, kann sich der Standpunkt um mehrere hundert Meter unterscheiden — und schwupps ist man in Atlanta.
Auch die Angabe von Längen- und Breitengraden kann in verschiedenen Formaten angegeben werden, beziehungsweise kann ein Format mehr Informationen beinhalten als ein anderes. Bei der „Find my iPhone“-App haben sich aber wahrscheinlich noch ein paar mehr als diese typischen Berechnungsfehler eingeschlichen. Sie sind auf die Vernetzung via Triangulation zurückzuführen — und schwupps, schon wieder in Atlanta.