Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

3D-Printer-Mode: Dieses Kleid wurde an einem Stück ausgedruckt

von Timo Brücken
Kleidung aus dem 3D-Drucker, das klingt nach starrem Plastikpanzer und wenig Bewegungsfreiheit. Ein Designstudio aus den USA hat allerdings ein Cocktailkleid gedruckt, dessen Gewebe fast genauso leicht fallen soll wie klassischer Stoff.

Das Kinematic Dress besteht aus unterschiedlich großen Dreiecken, die durch bewegliche Gelenke miteinander verbunden sind. Jessica Rosenkrantz und Jesse Louis-Rosenberg von Nervous Systems legten sie in einer 3D-Simulation auf ein virtuelles Model und erschufen so den ersten Entwurf des Kleides. Der war jedoch leider noch viel zu groß für den 3D-Drucker. „Also haben wir eine physikalische Simulation benutzt, um das Kleid in eine kleinere Form zusammenzufalten, die für die Herstellung in die Maschine passt“, erklärt Rosenkrantz.

Dieses Verfahren reduzierte das Volumen des Modells um 85 Prozent und machte es möglich, das Kinematic Dress an einem Stück auszudrucken. Was am Ende aus dem Printer kam, war ein großer weißer Klotz, der größtenteils aus Plastikstaub bestand, und aus dem das Kleid freigelegt werden musste wie ein Fossil aus der Erde. Anschließend mussten die Designer das Stück nur noch auseinanderfalten, waschen und einfärben, bevor es bereit für den Laufsteg war.

&nbps;

„Eine der Ideen hinter diesem Projekt ist es, komplexe Gegenstände mit großem Maßstab herzustellen, bei denen keine Montage mehr nötig ist“, erklärt Louis-Rosenberg. „Der Nachteil ist, dass wir immer nur einen Versuch haben.“ Entfaltet sich das Kleidungsstück am Ende nicht richtig, müssen die Designer wieder ganz von vorn anfangen, beim Modell im Computer. Nervous System sind nicht die ersten, die 3D-Printer-Mode herstellen, die aus kleinen Einzelteilen besteht. Sie sind nur die ersten, die es an einem Stück tun. Andere Designer würden hingegen alle Bauteile einzeln ausdrucken und sie dann von Hand zusammensetzen. „So wie man auch traditionelle Kleidungsstücke herstellt“, sagt Rosenkrantz. „Dafür braucht man eigentlich keinen 3D-Drucker.“ 

 

GQ Empfiehlt
Die App No Ad verwandelt Konsum in Kunst

Die App No Ad verwandelt Konsum in Kunst

von Cindy Michel