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Kim Dotcom droht mit Klage wegen Urheberrechtsverletzung

von Dominik Schönleben
Kim Dotcom steht regelmäßig in der Kritik für seine Geschäftsmodelle am Rande der Legalität. So auch sein verschlüsselter Fliesharing-Dienst MEGA, der auch zum Tauschen urheberrechtlich geschützter Dateien genutzt wird. Jetzt will Dotcom, dass eine Suchmaschine abgeschaltet wird, die seine Seite durchsuchbar macht — um sich selbst zu schützen.

Nachdem das FBI die alte Seite von Kim Doctom, Megaupload, vom Netz genommen hatte, startete der heute in Neuseeland lebende Deutsche ein neues Angebot: MEGA. Ähnlich wie sein Vorgänger konnten Nutzer auf der Seite Dateien hochladen und für andere per Link zum Download anbieten. Um dieses Geschäftsmodell hatte sich bereits bei Megaupload eine rege Szene von Raubkopierern entwickelt, die die Seite für ihre Zwecke nutzten. Kim Dotcom wird vom US-Justizministerium vorgeworfen, dies sogar gefördert zu haben.

Neben 50 Gigabyte Speicherplatz versprach Kim Dotcom jedem Nutzer seiner Nachfolge-Plattform MEGA, dass die hochgeladenen Dateien verschlüsselt werden. Das bringt der Plattform einen entscheidenden Vorteil: Sollten dort illegale Dateien hochgeladen werden, kann dies nicht nachgewiesen werden. MEGA selbst weiß also nicht, welche Daten überhaupt auf ihren Servern gespeichert sind und kann so nicht verpflichtet werden, die Daten zu löschen — als offiziellen Grund nannte Kim Dotcom hingegen seine Sorge um die Privatsphäre der Nutzer.

Eine Seite namens Megasearch machte Dotcoms Argumentation dann aber hinfällig. Sie ermöglicht es die bei MEGA hochgeladenen Dateien zu durchsuchen, obwohl sie ja eigentlich verschlüsselt sind. Die Seite durchsucht das Netz nach Hinweisen, welche Filme oder Serien sich hinter einem Link verstecken könnten. Außerdem können Nutzer dort Links mit einer Beschreibung des Inhalts dort einreichen. Dateien mit illegalen Inhalten sind also durch die Suchmaschine klar den Links auf MEGA zuzuordnen.

Wie der Experten-Blog TorrentFreak von den Betreibern der Seite erfuhr, sind auf Megasearch bereits mehr als 900.000 Links ihrem Inhalt auf MEGA zugeordnet worden. Das missfällt Kim Dotcom: Er drohte der Seite jetzt mit juristischen Folgen, falls sie nicht aus dem Netz genommen wird. Die Suchmaschine verstoße nämlich gegen seine Markenrechte.

„Ich halte es für ziemlich ironisch, dass Kim Dotcom androht, jemanden wegen Urheberrechtsverletzungen zu verklagen. Er behauptet immer die große, böse Regierung würde sich auf die kleinen stürzen. Diesmal ist er der große Böse“, sagte der Betreiber von Megasearch gegenüber TorrentFreak. Eine siebentägige Frist hat Dotcom ihm gegeben, die Seite aus dem Netz zu nehmen.

MEGA arbeitet derzeit daran, dass sein Name in Neuseeland zur eingetragenen Marke wird. Obwohl sich Megasearch ganz klar optisch an der Aufmachung und mit dem Logo an MEGA orientiert, ist es fragwürdig, ob Markenschutz die einzige Motivation ist, gegen die Seite vorzugehen. Für MEGA ist es wohl auch wichtig, nicht mit dem Angebot assoziiert zu werden, da sonst dem Unternehmen wieder vorgeworfen werden könnte, mit illegalen Filesharern gemeinsame Sache zu machen. 

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