Vor acht Tagen brachen Unbekannte in die interne Datenbank des Unterhaltungskonzerns ein. Die Diebe holten sich Informationen von mehr als 6800 internationalen Mitarbeitern des Unternehmens und veröffentlichten sie. Die entsprechende Dateien seien bereits auf Filesharing-Portalen im Umlauf, berichtet KrebsonSecurity. Im Netz tauchten nicht nur die Sozialversicherungsnummern und Gehälter von Sony-Mitarbeitern auf, sondern auch vier unveröffentlichte Filme. Die Malware, die für den Hack zum Einsatz kam, soll Berichten zufolge in koreanischer Sprache erstellt worden sein. Deswegen schöpfte das FBI Verdacht, eine offizielle Bestätigung gibt es allerdings noch nicht.
Nordkoreas Führung hat den Film als „kriegerischen Akt“ bezeichnet.
Die Vermutung ist nicht ganz unbegründet, wie eine Analyse von re/code zeigt. Demnach haben Hacker aus Nordkorea mehr Attacken auf Systeme des US-Militärs ausgeführt als Angreifer aus anderen Nationen. Die damit in Verbindung gebrachte Gruppierung ist als Unit 21 bekannt. Außerdem hatte die nordkoreanische Führung sich schon zuvor gegen eine Veröffentlichung von „The Interview“ ausgesprochen und den Hollywood-Streifen als „kriegerischen Akt“ bezeichnet. Auch die Darstellung des ehemaligen Führers Kim Jong-Il in der Komödie „Team America“ hatte in Pjöngjang schon für Verärgerung gesorgt. Aufgrund dieser Kritik und um einen politischen Konflikt zu vermeiden, hat Sony den Film laut Insidern im Sommer nachträglich ändern lassen. Der Kinostart ist für den 25. Dezember geplant.
Das FBI hat mittlerweile andere Unternehmen vor der Malware aus dem Sony-Hack gewarnt und schließt weitere Attacken nicht aus. Sony hat seine Mitarbeiter nach Bekanntwerden des Datenklaus über neue Sicherheitsmaßnahmen informiert. Das Unternehmen betont, einen großen Teil der gestohlenen Daten wiederhergestellt zu haben.