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Kanye West kurbelt Tidal und illegale Downloads an

von WIRED Editorial
Nicht alles, was Kanye West anfasst, wird Gold (siehe sein Modelabel). Der Streamingdienst Tidal im Moment aber schon. Seit West ankündigte, sein neues Album exklusiv dort zur Verfügung zu stellen, gehen die Zugriffe durch die Decke. Aber auch illegalen Downloads via BitTorrent verschafft Kanye gerade einen Höhenflug.

Vom Schlagabtausch mit Präsident George W. Bush nach Hurricane Katrina bis zu seinen glorreich erratischen Tweets: Kanye West kennt sich gut aus mit viraler Entrüstung. Die Veröffentlichung seines siebten Albums, „The Life of Pablo“, war hier keine Ausnahme.

Seit dem Launch von Jay Zs Musik-Streamingdienst Tidal im vergangenen Jahr ist Kanye West erklärter Unterstützer der Plattform. Seine Loyalität geht so weit, dass er nun erklärte, „The Life of Pablo“ werde es „nie nie nie auf Apple“ geben (gemeint ist Apple Music). „Und es wird nie zum Verkauf stehen“, twitterte er. „Ihr könnt es nur auf Tidal bekommen“.

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Der offensichtlichste Effekt: Kanyes exklusive Bindung an Tidal hat den Service ordentlich angekurbelt. Auf Google Trends kann man verfolgen, wie Suchanfragen nach Tidal um den 14. Februar herum in die Höhe schießen, also dem Tag, an dem West ankündigte, sein Album exklusiv auf der Plattform zu streamen. Auch die Downloads der Tidal-App machten an dem Tag einen Sprung: In den AppStore-Charts stieg sie zwischenzeitlich um mehrere hundert Plätze auf Rang 1. Inzwischen liegt sie auf dem zweiten Platz der kostenlosen Apps. Im Google Play Store war der Effekt nicht ganz so spektakulär, aber insgesamt wurde die App auch hier deutlich öfter heruntergeladen.

Und was ist mit denjenigen, die nicht Willens waren, ein Tidal-Abo abzuschließen? Für sie tat sich eine weitere Alternative auf: Der Download über BitTorrent.

Laut TorrentFreak luden sich am ersten Tag nach der Veröffentlichung von „The Life of Pablo“ rund 500.000 Nutzer das Album herunter. Auf The Pirate Bay war es der bei weitem meistgeteilte Musik-Torrent, schreibt TorrentFreak. „Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung teilten zeitgleich annähernd 10.000 Menschen einen Kopie dieses Torrents — etwas, das wir zuvor noch nie mit einem Musik-Release erlebt haben.“ Auch die Suchanfragen nach „Kanye torrent“ auf Google Trends schnellten entsprechend hoch.

Allerdings seien Peer-to-Peer-Netzwerke nicht der einzige Weg, auf dem das Album illegal geteilt wird, schreibt TorrentFreak. „Das Album ist auch auf verschiedenen Direct-Download-Diensten weit verbreitet.“ Die Recording Industry Association of America, die die Interessen von Major-Labels wie Sony, EMI, Universal und Warner repräsentiert, hat bereits eine Beschwerde gegen Google unter dem Digital Millenium Copyright Act eingereicht, trotzdem tauchen immer neue digitale Kopien auf.

Und was macht Kanye derweil? Den Social Media-Heißluftballon Ello gibt es ja auch noch — vielleicht will er sein nächstes Album ja dort veröffentlichen. 

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