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Londons Bürgermeister hätte gern eine private Lieferdrohne

von Silvia Weber
Wenn es nach Boris Johnson geht, bekommt er so bald wie möglich eine private Drohne, um Online-Bestellungen zu liefern. Londons Bürgermeister ist nämlich genervt von den Staus, die durch allzu viele Lieferwagen verursacht werden.

Johnsons nutzte Verhandlungen in Singapur, um sein Anliegen vorzubringen: „Internet-Shopping führt dazu, dass immer mehr weiße Lieferwägen herumfahren, um die Produkte abzuliefern“, zitiert der britische Guardian aus der Rede des Bürgermeisters von London. „Innerhalb der kommenden sieben Jahre wird sich ihre Anzahl um 45 Prozent erhöhen.“ Der Politiker reist gerade mit einer Delegation von Startups durch Südostasien, um Partner im Finanz-Tech-Sektor zu werben. Während seines Vortrags forderte er die Anwesenden auf: „Wir benötigen eine Lösung, die, wie ich hoffe, aus Drohnen bestehen wird.“ 

Ich will meine eigene Paket-Drohne, die dort landet, wo ich sie hinbestellt habe.

Boris Johnson, Bürgermeister von London

Johnsons Zukunftsvision: Private Drohnen sollen im Internet bestellte Produkte an Kunden ausliefern. So würden die Straßen wieder leerer und die Lieferzeiten kürzer. Gesteuert werden sollen sie seiner Meinung nach per App übers Mobiltelefon. Das würde bedeuten, dass jeder Online-Shopper den Zustellort selbst bestimmen kann. „Ich will meine eigene Drohne, die dort landet, wo ich sie hinbestellt habe“, sagte das Londoner Stadtoberhaupt. Die bei seiner Rede Anwesenden sollten sich möglichst schnell an die Umsetzung machen. 

Vorher müsste die EU-Kommission allerdings erst einmal Drohnen als Transportmittel im privaten Massenmarkt legalisieren — und danach sieht es momentan nicht aus. Die Regeln sollen eher noch verschärft werden, um Datenschutz und technische Sicherheit zu gewährleisten.

Der Online-Händler Amazon arbeitet bereits seit einem Jahr an unbemannten Lieferdrohnen. Nach Aussage von Gründer Jeff Bezos könnte die Ware so innerhalb von 30 Minuten beim Kunden sein. Bisher fehlt aber auch dafür die Erlaubnis. Außerdem testet DHL in Deutschland seit September einen Paketkopter. Er verkehrt zwischen dem Festland und der Nordseeinsel Just. Ziel des Experiments ist es, sicherzustellen, dass mit Hilfe von Drohnen eine Notfallversorgung in entlegenen Gebieten gewährleistet werden kann. 

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