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Das Harvard-Museum zeigt die seltensten Farben der Welt

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Wer heute eine bestimmte Farbe braucht, geht einfach in den Baumarkt und lässt sich den gewünschten Ton anmischen. In früheren Jahrhunderten waren Farben hingegen ein seltenes Gut und mussten oft aufwendig beschafft werden – zum Beispiel aus Mumien, giftigen Metallen oder zerquetschten Käfern. Das Harvard Arts Museum in Cambridge zeigt jetzt eine Sammlung mit mehr als 2500 einzigartigen Farben, die spannende Geschichten erzählen.

In den Museen der US-Eliteuniversität Harvard ist gerade eine besondere Sammlung zu sehen: Die im vierten Stock ausgestellte Forbes Pigment Collection zeigt die seltensten Farben der vergangenen Jahrhunderte. Dort können die Museumsgäste auch den Mitarbeitern des für die Farbkollektion zuständigen Straus Center for Conservation and Technical Studies bei der Arbeit über die Schulter schauen.

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Mehr als 2500 Farben sind in Cambridge zu sehen, die meisten stammen aus dem Fundus des Kunsthistorikers Edward W. Forbes. Dieser war von 1909 bis 1944 Direktor des Fogg Art Museums der Harvard University und reiste rund um den Globus, um über die Jahre rare Farben, Pigmente und Materialproben anzuhäufen. Ob von der Ausgrabungsstätte in Pompeji am Golf von Neapel oder von Forschungsreisen nach Japan und Afghanistan, Forbes brachte von nahezu jedem Trip neue Farben mit.

„Jede Farbe erzählt ihre eigene Geschichte“, sagt Narayan Khandekar, Leiter des Straus Center, im Interview mit Fast Company. Die Menschen hätten früher einen riesigen Aufwand betrieben, um bestimmte Farbpigmente zu beschaffen. Um zum Beispiel ein stilechtes Mumienbraun zu erhalten, wurde das braune Harzmaterial aus den Hüllen ägyptischer Mumien extrahiert und in ein Pigment umgewandelt. „Ich muss zugeben, das ist eine bizarre Art eines Pigments, aber im 18 und 19. Jahrhundert war es äußerst populär“, sagt Khandekar.

Zu den weiteren Schätzen der Forbes Pigment Collection zählen unter anderem das tiefblaue Mineralgemisch Lapsis Lazuli, das aus zerquetschten Cochenilleschildläusen gewonnene Karminrot, das von Van Gogh geschätzte Emerald Green, das besonders bei Impressionisten beliebte und auf dem toxischen Schwermetall Cadmium basierende Cadmiumgelb oder auch Dragon's Blood, das laut laut Khandekar „nicht von echten Drachen, sondern von der Rattanpalme“ stammt.

Wer auf der nächsten USA-Reise einen Abstecher nach Cambridge plant, kann sich hier über die Harvard Art Museums informieren. 

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