Wer einen Google-Account hat und Angebote wie Maps, Gmail, Drive, YouTube oder Google+ nutzt, gibt im Lauf der Zeit immer mehr persönliche Daten von sich preis — die vielleicht sogar öffentlich im Netz stehen, wenn man nicht aufpasst. Bisher nutzte Google die Profile auf Google+, um die so gesammelten Daten zusammenzuführen. Doch jetzt gibt es dafür eine neue Anlaufstelle: „About me“ (über mich) — eine Seite, die ein allgemeines Netz-Profil des Users darstellen soll (hier könnt ihr eure eigene ansehen).
Schon der erste Versuch von Google, mit Orkut ein soziales Netzwerk zu etablieren, war ein Desaster — 2014 wurde das Angebot eingestellt. Das Unternehmen setzt alles daran, dass sich das bei Google+ nicht wiederholt. Obwohl nahezu jeder Google-Dienst mit dem Profil verknüpft und es zur Grundvoraussetzung für alle Angebote gemacht wurde, setzte sich das soziale Netzwerk nicht durch. Die meisten Google+-Accounts sind heute verwaist oder inaktiv.
Google gab zum ersten Mal indirekt zu, dass das Netzwerk gescheitert ist, als im Juli die Verpflichtung für User entfernt wurde, ihre YouTube-Accounts mit einem Google+-Profil zu verknüpfen. Mit About me bestätigt sich jetzt, was sich schon damals abzeichnete: Google hat sein Social Network aufgegeben. Sind die Daten der User erst einmal auf „About me“ zusammengefasst, kann Google+ dann irgendwann auch ohne weitere Verluste abgeschaltet werden.
Der Vorteil der „About me“-Seite ist, dass man relativ schnell sehen kann, ob man aus Versehen Daten öffentlich über ein Google-Konto preisgegeben hat, die man lieber nicht im Netz sehen würde. Durch eine Änderung auf „About me“ können dann Einstellungen übergreifend in allen Diensten angepasst werden. Die Seite ermöglicht so eine bessere Kontrolle darüber, wie man sich im Internet präsentiert.