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Google will Radfahrer besser vor selbstfahrenden Autos schützen

von WIRED Editorial
Googles Monatsbericht zum Self-Driving Car Project dreht sich diesmal um zwei Unfälle und einen irren Test mit Radfahrern. Fazit: Das Unternehmen will seine autonomen Elektroautos für den Straßenverkehr noch sicherer machen.

Vergangene Woche wurde in den USA zum ersten Mal davon berichtet, dass ein selbstfahrendes Tesla-Auto in einen tödlichen Unfall verwickelt war: Das Model S des Herstellers war im Mai 2016 im Autopilot-Modus auf einem Highway in Florida unterwegs und stieß mit einem Lastwagen zusammen, der die Straße kreuzte. Zunächst war davon ausgegangen worden, dass schlechte Sichtverhältnisse für den Unfall, bei dem der Tesla-Fahrer starb, verantwortlich gewesen seien.

Auch Google hat Unfälle mit selbstständig fahrenden Autos zu beklagen: 58 autonome Fahrzeuge des Konzerns nehmen derzeit am amerikanischen Straßenverkehr teil. Jeden Monat gibt Google einen Monatsbericht über aktuelle Entwicklungen des Projekts Self-Driving Car heraus. Im Juni waren die Autos wieder in zwei Unfälle verwickelt: Am 6. Juni touchierte ein Google Car bei einem Überholmanöver einen anderen Wagen, am 15. Juni geriet ein anderes der Elektro-Fahrzeuge in einen fremdverschuldeten Auffahrunfall. Bei beiden blieben die Fahrer jedoch unversehrt.

Google rechtfertigt die Zusammenstöße mit dem Argument, dass sie im Straßenverkehr sowieso unvermeidlich seien. „Es ist unmöglich, die realen Bedingungen von Distanz und Geschwindigkeit zu bewältigen“, heißt es in dem Bericht. Mit einem Link verweist das Unternehmen auf die Unfallstatistik der amerikanischen Regierung und vermutet selbst eine höhere Dunkelziffer der Unfälle.

Der Fokus des Berichts für Juni liegt auf Fahrradfahrern im Straßenverkehr. Allein im Jahr 2014 seien mehr als 50.000 Radfahrer auf amerikanischen Straßen verletzt worden und über 720 getötet. Trotzdem nehme die Anzahl der Radfahrer erheblich zu, weshalb Google sie künftig vor den eigenen Fahrzeugen besser schützen will: Mit den 360-Grad-Sensoren seiner Autos könnten die Radler auch in der Dunkelheit schnell erkannt werden, so Google.

In einem Test stiegen 100 Google-Mitarbeiter auf ihre Fahrräder und kreisten um ein in der Mitte geparktes selbstfahrendes Auto. Angeblich habe der Sensor des Fahrzeugs alle Fahrräder lokalisiert und sogar ihre Fahrtrichtung erkennen können. Im Verkehrsfluss identifiziert der Sensor etwa auch geparkte Autos mit offener Tür. Googles Wagen reduziert daraufhin seine Geschwindigkeit, um Fahrradfahrern die Möglichkeit zu geben, gefahrlos zu überholen.

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Googles selbstfahrende Autos sind in mittlerweile vier US-amerikanischen Städten auf den Straßen unterwegs. Nach Angaben des Konzerns legten sie eine wöchentliche Strecke von 26.000 Kilometern zurück. Seit dem Start des Projekts im Jahr 2009 sind das zusammen 2,7 Millionen Kilometer. 

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