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Food Porn analysiert: Eine neue Google-KI zählt die Kalorien auf Fotos

von Michael Förtsch
Leckere Sahnetorte, fettige Burger und knuspriger Speck. Das sind Bilder, wie sie wohl bei jedem täglich durch den Facebook-, Twitter- und Instagram-Stream rauschen. Google arbeitet jetzt an einer Künstlichen Intelligenz, die uns den Spaß an den leckeren Bildern verderben könnte: Sie soll uns sagen können, wie viele Kalorien da zu sehen sind.

Auf der Konferenz Rework Deep Learning Summit in Boston hat der Google-Entwickler Kevin Murphy einige Details zum Projekt Im2Calories verraten: Der Suchmaschinenkonzern will einer Künstlichen Intelligenz beibringen, Nahrungsmittel auf Bildern eindeutig zu identifizieren.

In einem von Murphy vorgeführten Beispiel, erkannte die KI etwa, dass auf einem Foto zwei Eier, ein Pfannkuchen und drei Streifen Speck abgebildet waren. „Sie kennt diese Nahrungsmittel bereits von anderen Bildern“, erklärte Murphy. „So können Musterähnlichkeiten analysiert und daraus Rückschlüsse gezogen werden.“

Vor allem aber soll Im2Calories feststellen können, was sich hinter den abgebildeten Nahrungsmitteln für ein Brenn- und Nährwert verbirgt. Oder anders gesagt: Wie viele Kalorien in meinem Frühstück stecken, das ich gerade fotografiert habe. Hierfür soll die Software nicht nur einzelne Nahrungsmittel, sondern auch deren Größe und Menge bestimmen.

Die KI wäre etwa im Stande, von der Durchschnittsgröße eines Tellers oder des Bestecks daneben auf den Durchmesser einer Pizza zu schließen und die Menge an Käse und Salami zu ermitteln. Auch wie groß ein Kuchenstück oder ein Muffin ist, könnte so beurteilt werden. Basiswerte für verschiedene Nahrungsmittel liefern anschließend die Berechnungsgrundlage für eine ungefähre Gesamtkalorienzahl.

Die KI soll mit jeder Benutzung dazulernen.

Laut Murphy benötigt die Google-KI für ihre Arbeit nicht einmal hoch aufgelöste Fotos. Auch Aufnahmen von Instagram reichen angeblich. Dabei wären Erkennungs- und Schätzfehler natürlich nicht auszuschließen. Aber wenn die Software, so die Planung, letztlich in eine App münde, würde sie mit jeder Benutzung und jeder von Usern angegebenen Korrektur dazulernen und so über die Zeit sicherer und besser werden.

Einsatzzwecke für das System gäbe es einige: „Für mich ist es klar, dass die Leute das wollen und dass es nützlich ist“, sagte Murphy. So könne Im2Calories etwa helfen, ein Essenstagebuch zu führen und sich so bewusster zu ernähren. Wann aus der Idee tatsächlich eine App werden könnte, ist bisher allerdings unklar. 

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