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In diesen Farben sehen Bienen, Frettchen und andere Tiere die Welt

von Silvia Weber
Pinker Löwenzahn und grüne Irisblüten: Ein britischer Wissenschaftler hat eine neue Kameratechnologie entwickelt, dank der wir Farben durch die Augen von Tieren sehen können.

Tiere sehen die Welt anders als Menschen, so viel ist klar. Aber wie nehmen sie Farben wahr? Der Forscher Jolyon Troscianko vom Centre for Ecology and Conservation an der Universität Exeter hat Technologien aus der Standartfotografie mit UV-Filtern kombiniert und daraus eine Software entwickelt, die diese Frage beantworten soll.

Im Gegensatz zu Menschen und den meisten Affenarten sehen Vögel, Reptilien, Amphibien und einige Insektenarten die Welt nicht nur basierend auf drei, sondern auf vier oder mehr Primärfarben. Viele von ihnen nehmen auch Licht im ultravioletten Bereich wahr. Diese Farben können dank Trosciankos Technologie auf Fotos fürs menschliche Auge sichtbar gemacht werden. Für uns gelbe Löwenzahnblüten beispielsweise leuchten für Bienen in grellem Pink und für Eidechsen in Orange. Violette Irisblüten sind für Marienkäfer grün und für Frettchen dunkelblau.

UV-Licht hat im Tier- und Pflanzenreich unterschiedliche Bedeutungen. So leuchten Blumenblüten für Bienen besonders hell, um sie für die Bestäubung anzuziehen. Für Vögel, Reptilien und andere Insekten spielen grelle Farben eine Rolle bei der Partnersuche. „Dank unserer Software ist es viel einfacher geworden, die Welt durch die Augen von Tieren zu sehen“, sagt Troscianko.

Die Technologie hat natürlich auch einen wissenschaftlichen Nutzen: Sie kann verwendet werden, um Farben und Muster im Tier- und Pflanzenreich zu analysieren und dabei helfen herauszufinden, wie Jäger jagen und Beutetiere sich tarnen. Die Software ist als kostenloser Download verfügbar, damit auch andere Wissenschaftler davon profitieren können.

Die Studie wurde im Fachmagazin Methods in Ecology & Evolution veröffentlicht.

 

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