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Ein Unterwasserroboter soll Fukushimas Reaktor 3 aufräumen

von WIRED Staff
In Reaktor 3 des Fukushima-Meilers liegen noch immer Brennstäbe im Kühlwasser. Toshiba hat jetzt einen Roboter vorgestellt, der dort hineintauchen und einen Teil der radioaktiven Elemente bergen soll. Bisher waren Roboter an der Komplexität der Anlage und ihrer Trümmerteile gescheitert.

Bereits direkt nach der Atomkatastrophe von Fukushima waren Aufräum- und Reparaturarbeiten am Reaktor selbst notwendig. Damals hatte sich schnell gezeigt, dass Roboter für diese Aufgaben nicht geeignet waren — Freiwillige riskierten ihre Gesundheit in der verstrahlten Zone. Vor allem in den Kühlwasserbecken des Reaktors befinden sich allerdings noch immer große Mengen gefährlicher Materialien, die entfernt werden müssen.

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Toshibas neuer Roboter ist speziell für diese Aufgabe entwickelt worden. Er verfügt über eine Reihe von Kameras sowie zwei Arme und soll im kommenden Jahr mit seiner Arbeit beginnen: In einem Becken lagern verbrauchte Brennstäbe, die mithilfe der Maschine extrahiert werden sollen — 566 Stück sollen so aus dem Reaktorgebäude 3 herausgebracht werden. Bis zum eigentlichen Start der Bergung will der Kraftwerksbetreiber Tepco eine Abdeckung über dem Becken installieren, den Roboter mit seinem Kran in Position bringen und gleichzeitig Mitarbeiter in der Steuerung des Geräts schulen.

Im Gebäude 4 wurde die Entfernung der verbrauchten Brennelemente bereits im Dezember 2014 abgeschlossen, allerdings hatte eine geringere Strahlenbelastung es hier ermöglicht, dass Arbeiter mit Schutzanzügen direkt neben dem Becken stehen konnten, berichtet die Japan Times. Die Arbeiten an Reaktor 3 werden deutlich schwieriger, sagte der Tepco-Sprecher Isao Shira, da diese vollständig ferngesteuert stattfinden müssen. Reaktor 3 des Kraftwerks von Fukushima hatte bei dem Atomunglück den meisten Schaden genommen: Eine Wasserstoffexplosion und die darauf folgende Kernschmelze hatten radioaktive Materialien freigesetzt, die noch immer eine Gefahr für Lebewesen in der Umgebung darstellen.

Das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi hatte am 11. März 2011 nach schweren Schäden durch einen Tsunami eine Kernschmelze erlitten. Die Bevölkerung in einem weiten Umkreis musste evakuiert werden und die politischen Konsequenzen waren sogar hierzulande zu spüren, als Angela Merkel damals den bereits abgeblasenen Atomausstieg wieder aktivierte. 

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