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Forschern gelingt die Erschaffung von Embryos mit drei Elternteilen

von WIRED Staff
Wissenschaftler der Newcastle University haben es nach jahrelangen Forschungen und Tests an Spender-Eizellen das erste Mal geschafft, die Mitochondrial Replacement Therapy sicher durchzuführen. Mit der Methode kann defekte DNA der Eizelle durch Genmaterial einer dritten Person ersetzt werden — ein Embryo mit drei Elternteilen entsteht.

Die Testreihen mit menschlichen Spende-Eizellen waren erst im Februar 2015 vom englischen Parlament genehmigt worden, wenn auch unter Protest der Englischen Kirche und anderen Gruppen. Ziel der Mitochondrial Replacement Therapy (MRT) ist es, fehlerhafte Mitochondrien der Eizelle bei der künstlichen Befruchtung durch intakte Mitochondrien einer anderen Frau auszutauschen. Mitochondrien sind dafür verantwortlich, für die Energie der Zellen zu sorgen. Defekte darin können zu degenerativen Erkrankungen führen.

Der bei der MRT entstehende Embryo würde die meisten seiner Charakteristiken von den beiden ursprünglichen Eltern erhalten. Gerade mal 0,2 Prozent der Gene des entstehenden Menschen stammen von der Drittperson. Merkmale wie Haar- oder Augenfarbe sind nicht davon betroffen, berichtet Engadget.

Anfängliche Tests wiesen gemischte Resultate auf: Von 200 erfolgreichen Transplantationen wiesen 79 Prozent weniger als zwei Pozent defekte Mitochondrien auf. Bei Prozentraten von unter 30 entwickeln sich normalerweise keine degenerativen Erkrankungen. Im Gegensatz zur normalen In-Vitro-Fertilisation stieg bei einigen Versuchen aber auch die Anzahl der defekten Mitochondrien bei der Vervielfältigung der Zellen. Durch weitere Verfeinerungen der Methode konnten diese Fehler jedoch behoben werden. Alleine in England sind jährlich knapp 150 Frauen von defekten Mitochondrien betroffen, denen durch MRT geholfen werden könnte, wie der EveningStandard berichtet.

Bis allerdings das erste Kind mit Hilfe von MRT das Licht der Welt erblickt, wird es noch dauern. Der Prozess wurde durch die erfolgreichen Tests lediglich als „nicht unsicher“ bezeichnet. Ein Gremium der Human Fertilisation & Embryology Authority wird darüber entscheiden, ob eine Empfehlung zur Ausführung des Verfahrens bei Patienten mit Kinderwunsch gegeben wird.

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