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Tauben können Krebs auf Bildern von Gewebeproben erkennen

von WIRED Staff
US-Wissenschaftler haben Tauben darauf konditioniert, gesundes von krebsbefallenem Gewebe zu unterscheiden. Die gefiederten Diagnostiker erkannten die Anzeichen einer Krebserkrankung auf medizinischen Diagnosebildern fast ebenso gut wie das menschliche Fachpersonal.

Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse im Online-Fachmagazin Plos One. In den Versuchen wurden 16 Tauben (Columba livia) einmal am Tag in einer nur mit einem Computerbildschirm ausgestatteten Box Bilder von Gewebeproben gezeigt. Auf dem Touchscreen konnten die Vögel entweder einen gelben oder einen blauen Button picken — je nachdem, ob sie auf den Bildern einen Krebsbefall erkennen konnten. Wenn ihre Diagnose richtig war, wurden sie automatisch mit einem Futterpellet belohnt.

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Anfangs schienen die Tauben mit dieser Aufgabe Schwierigkeiten zu haben. Ihre Trefferquote lag zunächst bei etwa 50 Prozent. Aber schon nach zwei Wochen stieg diese Quote auf 85 Prozent an. Schließlich ließen die Wissenschaftler die Tauben auch im Schwarm entscheiden — eine Technik, die sie „flock sourcing“ nannten. Und das Teamwork zahlte sich aus: In der Gruppe entschieden sich die Vögel in 99 Prozent der Fälle richtig. Das ist vergleichbar mit der Leistung eines menschlichen Diagnostikers.

Die Frage, warum sich die Forscher gerade für Tauben als Versuchskandidaten entschieden haben, ist schnell erklärt: David Wassermann, seines Zeichens Professor für die Wissenschaften von Psychologie und Gehirn an der Universität Iowa, sieht in den Ergebnissen der Studie eine "profunde Verbindung zwischen Mensch und Tier.“ Tauben besitzen ein visuelles System, das unserem gleicht, und können daher generalisierte Muster gut erkennen. Durch diese Eigenschaft könnten sie zum Beispiel dabei helfen, die medizinische Diagnosetechnik zu verbessern. Trotzdem wird man Tauben in absehbarer Zeit sicher nicht als Ersatz für geschultes medizinisches Fachpersonal in Krankenhäusern und Arztpraxen vorfinden. 

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