Die Jagd von Terroristen durch Drohnen und die damit verbundene Tötung von Zivilopfer steht schon länger unter Kritik. Zurecht, wie ein auf der Internetplattform The Intercept erschienener Bericht verdeutlicht. Die wichtigste Erkenntnisse aus den von einem anonymen Whistleblower hochgeladenen Papieren: Zwischen Januar 2012 und Februar 2013 wurden im Rahmen der US-amerikanischen Kriegsoperation Haymaker über 200 Menschen durch Drohen getötet, nur 35 der Opfer wurden jedoch zuvor vom US-Militär als erklärtes Ziel ausgegeben.
Die blinden Angriffe hätte den Enthüllungen zufolge vielerlei Gründe: Zum einen hätten sich die im Kriegsgebiet stationierten Soldaten häufig auf Signale von Handys und Computern verlassen, die jedoch nicht selten fehlerhaft gewesen sind. Kollateralschäden, die nicht näher identifiziert werden konnten, wurden daraufhin unter dem Vermerk „Feinde bei Angriff getötet” dokumentiert. Des Weiteren zeigen die Dokumente, dass die Kriterien, nach denen ein mutmaßlicher Feind auf die Liste der Drohnenziele erschienen ist, äußerst vage definiert wurden. Jemand fiele in die Auswahl, sobald „er eine anhaltende, zeitnahe Bedrohung für das amerikanische Volk” darstellen würde, so die Definition von Barack Obama.
Mit der Veröffentlichung des Reports wolle der Whistleblower in erster Linie auf die moralische und rechtliche Problematik des Drohnenkrieges hinweisen, der seiner Auffassung nach „von Anfang an falsch” gewesen sei.