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Dieser Überschalljet fliegt euch in unter einer Stunde nach New York

von Michael Förtsch
Der kanadische Flugzeugbauer Charles Bombardier plant einen waghalsigen Hyperschallflieger. Der Skreemr soll eine Geschwindigkeit von bis zu Mach 10 erreichen. Damit wäre das Passagierflugzeug fünf mal so schnell wie die legendäre Concorde.

Für seinen Start bräuchte der bisher nur auf Papier existierende Überschallflieger mehr als eine normale Startbahn aus Asphalt und Beton. Der Ingenieur Charles Bombardier und Designer Ray Mattison wollen auf eine Technik setzen, wie sie bereits auf Flugzeugträgern angewandt wird: Durch eine Hightech-Schleuder soll der Passagierjet namens Skreemr auf Geschwindigkeit gebracht werden. Allerdings nicht mit Zugseilen, sondern starken Elektromagneten, die das Flugzeug über ein Schienensystem nach vorn pressen. In Kombination mit einer zusätzlichen Raketenstufe soll der Skreemr mit bis zu 12.348 Kilometern pro Stunde abheben — Mach 10, Hyperschallgeschwindigkeit.

Erst bei Überschallgeschwindigkeit soll der eigentliche Antrieb des Fliegers anspringen, der mit seinen Stummelflügeln eher einer Rakete als einem Flugzeug gleicht. Auf Touren gehalten wird der Skreemr von einem sogenannten Scramjet, einem atmenden Strahltriebwerk, das nur bei einer steten und sehr intensiven Zufuhr von Luft funktioniert — und daher nicht schon im Stand gezündet werden kann. So extrem der Jet konzipiert ist, so schnell soll er seine Passagiere ans Ziel bringen: „Er wäre fünf Mal schneller als die Concorde und könnte um die 75 Menschen transportieren“, sagt Bombardier. Auch wäre das schlanke Geschoss nahezu doppelt so rasant unterwegs, wie das Konzeptflugzeug, das Airbus sich kürzlich patentieren lassen hat.

Ein Flug von London nach New York City würde mit dem Skreemr etwa 30 Minuten dauern — aktuelle Flüge benötigen mehr als sechs Stunden. Ein Trip rund um die Erde wäre in knapp drei Stunden machbar. Wie Bombardier jedoch anmerkt, kann noch einige Zeit vergehen, bis seine Idee zur Machbarkeit gelangt: „Mir ist klar, dass die Umsetzung eines solchen Flugzeuges eine komplexe Herausforderung darstellt“, sagt der Ingenieur. Die Scramjet-Antriebe bräuchten noch mehrere Jahre, bis sie für kommerzielle Zwecke nutzbar würden. Ebenso würde bei den Flügen eine enorme Reibung und damit Hitze entstehen, die Bauteile verformen könnte. Auch hier müssten noch Lösungen gefunden werden. Doch in einer nicht allzu entfernten Zukunft seien futuristische Vehikel wie der Skreemr durchaus vorstellbar. 

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