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Forscher entwickeln einen faltbaren Roboter aus Schweinefleisch

von WIRED Staff
Forscher von drei Universitäten haben gemeinsam einen einfachen Mikroroboter entwickelt, der ohne direkte Verbindung zu Außenwelt im Magen-Darm-Trakt von Menschen agieren soll. Als erste Anwendungsmöglichkeit des Origami-Roboters, der gefaltet in eine verschluckbare Kapsel passt, steht die Entfernung versehentlich verschluckter Batterien an.

Der kleine Roboter kann in einer Eiskapsel geschluckt werden, die sich in der Wärme der Magensäure auflöst. Dann entfaltet sich die Akkordeonstruktur, die von den Forschern aus getrocknetem Schweinedarm hergestellt und auch für Wursthüllen verwendet wird. Ein in die Struktur eingebetteter Magnet erlaubt es dann, das Gerät von außerhalb des Körpers zu steuern, berichtet Phys.org. Der Trick liegt dabei in zwei Schichten von Strukturmaterial, von denen eines sich zusammenzieht, wenn es erhitzt wird.

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Die Vorwärtsbewegungen des schluckbaren Roboters entstehen durch Reibung an den Magenwänden, gesteuert wird mit einem Magneten. Erreicht das Gerät sein Ziel, im Testfall eine Knopfzelle, kann es dieses magnetisch an sich binden und so mitnehmen. Alleine in den USA werden jährlich 3500 der kleinen Batterien verschluckt, was im schlimmsten Fall zu Verätzungen im Körperinneren führen kann. Die neuen Roboter könnten hier aufwendigere Operationen im Bauchraum ersetzen, sollten sich Batterien in der Schleimhaut festsetzen.

Das Gemeinschaftsprojekt des MITs, der Universität Sheffield und des Tokyo Institute of Technology ist in seinem derzeitigen Zustand bereits zumindest in der Theorie einsetzbar. Der erste Test verlief in einem mit Zitronensäure gefüllten Modellmagen und konnte eine Batterie darin effektiv einsammeln. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sollen das Flicken innerer Verletzungen oder die direkte Auslieferung von Medikamenten an ihren Wirkungsort sein. Noch steht die Technologie zwar am Anfang, ihre Einfachheit dürfte sie aber auch finanziell zu einer guten Alternative zu Operationen machen können.

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