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Mit Gehirnscanner fällt Klavierspielen lernen einfach leichter

von GQ
Es gibt einen guten Grund, warum viele Menschen lieber „Guitar Hero“ spielen statt ein echtes Instrument zu lernen: Es fällt einfach leichter. Doch ein neuer Gehirnscanner könnte das jetzt ändern.

Der Brain Automated Chorales (BACh) ist ein neues System der amerikanischen Tufts University, das ungeübten Klavierspielern beim musizieren hilft. Während dem Üben scannt BACh das Gehirn des Musikers, beobachtet, wie er sich schlägt, und passt den Schwierigkeitsgrad der Noten automatisch an.

In einer Studie haben die Forscher herausgefunden, dass es einem Schüler auf diese Weise leichter fällt, ein Stück zu lernen, als mit traditionellen Methoden. Bereits nach 15 Minuten Üben schneide das System besser ab. „Wir haben herausgefunden, dass die Schüler durch den Gehirnscanner genauer und schneller gespielt haben als im Vergleich zu unserer Kontrollgruppe. In dieser haben die Probanden geübt, so wie sie es gewohnt waren“, schreiben die Forscher.

BACh nutzt ein Spektroskop, das mit Infrarot arbeitet, um das Gehirn ohne direkten Eingriff zu beobachten. Das System misst das Sauerstoff-Level im Präfrontalen Cortex, der mit der Fähigkeit zu Planen, dem Erinnerungsvermögen und dem Lernen in Verbindung gebracht wird. Wenn ein Mensch Informationen aufnimmt oder sich erinnert, erhöht sich das Sauerstoff-Level. Abhängig davon passt der BACh die Schwierigkeit der zu spielenden Musikstücke an. Wenn man Probleme mit einer bestimmten Stelle hat, hilft einem das System, indem es ähnliche Passagen erst später wiederholt, wenn man besser geworden ist.

Schüler, die mit dem Gehirnscanner geübt haben, spielten laut den Forschern öfter die richtigen Noten und ließen weniger Töne aus. Außerdem machten sie kleinere Abstände zwischen den einzelnen Noten.

Andere Systeme auf dem Markt benutzen bereits ein ähnliches System wie der Gehirnscanner — das auch aus Videospielen bekannt ist: Abhängig davon, wie gut man spielt, wird die Herausforderung in Echtzeit angepasst. Doch eine direkte Verbindung zum Gehirn gab es bisher noch nicht.

Die Forscher hoffen, dass ihr Gehirnscanner auch auf andere Gebiete angewendet werden kann: Mathematik, Lesen oder das Lernen von Sprachen. Als nächstes wollen sie dem System beibringen Emotionen zu erkennen. Dann könnten sich die Übungen in Zukunft auch darauf einstellen, ob man frustriert, glücklich oder gelangweilt ist. 

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