„Werdet Dropbox los“, hatte der NSA-Whistleblower mehrmals gefordert. Den Cloud-Dienst zu benutzen sei „schädlich für die Privatsphäre“. Die Daten der Nutzer würden nicht ausreichend verschlüsselt und Geheimdienste könnten jederzeit mitlesen. Im gleichen Atemzug verdammte Snowden auch die Angebote von Diensten wie Facebook und Google.
Es ist nie schön, wenn Leute mit Steinen werfen.
Klar könne man mehr für die Verschlüsselung der Daten tun, sagte Dropbox-Chef Houston nun beim Web Summit. Aber das sei eben „ein Trade-off zwischen Komfort und Sicherheit“. Soll heißen: Verschlüsselung ist unbequem und wer Komfort will, muss auf Sicherheit verzichten. „Wir lassen den Leuten eine Wahl“, sagte Houston. Die sieht bei Dropbox folgendermaßen aus: Entweder man nutzt den vollen Funktionsumfang eines Cloud-Dienstes, der dann aber nur unzureichend verschlüsselt ist – oder man verzichtet zugunsten der Sicherheit auf Features.
Tools von Drittanbietern würden eine bessere Verschlüsselung bei Dropbox durchaus möglich machen, räumte Houston ein. „Aber das kann sich eben darauf auswirken, ob mein Zeug anständig durchsuchbar ist und in der Vorschau richtig angezeigt wird.“ Jeder Nutzer müsse selbst wissen, was ihm wichtiger sei.
Auf den Image-Verlust durch Snowdens Angriffe angesprochen, vergleicht der Dropbox-CEO sein kleines Startup lässig mit den ganz großen: „Es ist nie schön, wenn Leute mit Steinen werfen“, sagte Houston. „Aber wie viele negative Artikel gab es denn bitte über Facebook und Mark Zuckerberg?“ Und dem habe die ganze Kritik schließlich auch nicht geschadet.