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Wissenschaftler haben eine Gehirnsteuerung für Exoskelette entwickelt

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Exoskelette machen Menschen stärker und schneller. In Zukunft könnten sie körperlich Behinderten oder Kranken wieder zu mehr Bewegungsfreiheit verhelfen. Forscher aus Korea und Deutschland haben nun eine Gehirnsteuerung für ein Exoskelett entwickelt.

Ein Team von Wissenscchaftlern der Korea University und der TU Berlin haben eine Gehirnsteuerung für Exoskelette entwickelt, die bestimmte Signale des Gehirns erkennen und verwerten kann. Mithilfe einer Elektroenzephalogramm-Kappe konnten elf Probanden mit ihrem mechanischen Unterleib vor- und zurückgehen, sich nach links oder recht drehen und sich sogar hinsetzen. Um diese Bewegungen auszuführen, blickten sie einfach nur auf die fünf vor ihnen angebrachten LEDs.

Die Forscher stellten ihre aktuellen Forschungsergebnisse in der August-Ausgabe des Journal of Neural Engineering vor.

Möglich ist die Steuerung durch LEDs, die in unterschiedlichen Farbfrequenzen leuchten. Fokussiert man den Blick auf eine bestimmte LED, erkennt dies die Elektroenzephalogramm-Kappe und gibt das entsprechende Signal an das Exoskelett weiter. Die Herausforderung für die Forscher bestand darin, die richtigen Signale herauszufiltern. Klaus-Robert Müller, Professor an der TU Berlin und Autor der Studie, erklärte in einem Interview: „Unser System ist in der Lage nicht nur das EEG-Signal zu erfassen, sondern auch die Frequenz der LED innerhalb des EEGs.“

Obwohl die Technik bislang lediglich an gesunden Testpersonen erprobt wurde, könnte sie in Zukunft auch in der Medizin eingesetzt werden, ist sich Müller sicher. „Menschen mit ALS oder Rückenmarkschäden haben oft Schwierigkeiten, sich zu bewegen oder auch nur zu kommunizieren. Wenn es uns gelingt, ihre Gehirnsignale zu entschlüsseln, könnten wir sie wieder kommunizieren oder laufen lassen.“

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So komplex die Technik hinter der Gehirnsteuerung ist, alle Probanden waren binnen Minuten in der Lage, das Exoskelett effektiv zu nutzen. In Zukunft will das Team die Steuerung noch weiter verfeinern, um dem Nutzer den Umgang damit zu erleichtern. 

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