Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Eine 15-Jährige hat einen Satelliten erfunden, der Weltraumschrott jagen soll

von Michael Förtsch
Internet, Fernsehen, Wetterbeobachtung und Spionage — all das wäre ohne Satelliten kaum möglich. Doch die künstlichen Trabanten sind durch jede Menge Weltraumschrott in Gefahr. Eine 15-Jährige Erfinderin will das Problem mit einem Müllmann-Satelliten lösen.

Die NASA hat knapp 500.000 Stücke von Weltraummüll unter stetiger Beobachtung. Allerdings treiben ingesamt mehr als 100 Millionen Metallsplitter, abgefallene Hitzeschutzplatten, zerstörte Solarpaneele und geborstene Raketenteile im Orbit unserer Erde. Die meisten davon kleiner als ein Golf- oder Tennisball, manche hingegen so groß wie ein Fernseher.

Kracht eines dieser Schrottteile in einen aktiven Satelliten, kann dieser eklatant beschädigt oder gleich selbst in orbitalen Unrat verwandelt werden. Doch laut einem Konzept, das die 15-jährige Jordanierin Dana Arabiyat auf dem Jungingenieur-Wettbewerb der Intel International Science and Engineering Fair vorstellte, könnte ausgerechnet ein Satellit auch die Lösung des Problems sein.

Arabiayats Erfindung soll den Weltraumschrott nämlich gezielt jagen. Ein Radarsystem an Bord des künstlichen Trabanten würde stetig nach Trümmern Ausschau halten. Ist ein Müllbrocken in Sicht, soll ein kleines Triebwerk den Jäger auf dessen Bahn bringen und ein Kamerasystem das Ziel genau erfassen.

Steuern beide dann aufeinander zu, wird die Klappe zu einem kugelsicheren Behälter geöffnet, mit dem das orbitale Treibgut aufgefangen wird, wie ein Fisch mit einem Käscher. „Dieser Container muss sehr robust sein, sonst bricht er auseinander, wenn der Weltraummüll einschlägt“, erklärt Arabiyat. Gefahrlos sollen sich damit Bruchstücke von bis 50 Zentimetern Durchmesser einsammeln lassen.

Auch zur Entsorgung hat die junge Erfinderin eine Idee. Wenn der Sammelcontainer gefüllt ist, könnte er an einem mehrere Kilometer langen Kabel einfach in die Atmosphäre hinabgelassen werden. Dort geöffnet, soll der Inhalt wie ein Meteorit zur Erde stürzen und dabei spektakulär verglühen. Ist der Bergungskasten dann wieder hochgezogen, kann der Satellit prompt erneut auf die Pirsch gehen. 

GQ Empfiehlt