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So sieht die Erde unter ihren Ozeanen aus

von Cindy Michel
Der Mensch weiß, wie es auf dem Mond, dem Mars und jetzt auch auf dem Pluto aussieht. Doch anstatt nach oben zu den Sternen schauen Forscher aus Australien nun auf den Meeresboden. In einer digitalen Weltkarte zeigen sie, wie die Erde ohne ihre Ozeane aussehen würde.

In noch nicht dagewesener Genauigkeit kartographieren Wissenschaftler der Universität in Sidney die Erde mit all ihren Meerestiefen und deren Ablagerungen. „Diese bedecken immerhin 70 Prozent der Erdoberfläche und sind somit das Substrat für das größte Ökosystem sowie der größte Kohlenstofflieferant der Erde”, erklären die Forscher in ihrer Studie, die im Fachmagazin Geology veröffentlicht wurde.

Über ein halbes Jahrhundert lang bereisten die Kartenmacher die Weltmeere und nahmen etwa 15.000 Stichproben vom Meeresboden, die nun als Datensatz für ihre digitale Karte dienen. Zusammen mit Big-Data-Experten vom National ICT Australia (NICTA) tüftelten die Geologen aus Sidney an einem System, um die massiven Datenmengen in eine kontinuierlich fortlaufende digitale Karte zu verwandeln. Und die ist ein wahrer Eyecatcher geworden.

Auf den ersten Blick erinnern die Bilder an eine Weltkugel, wie sie vielleicht ein Kind zeichnen würde. Denn die Erde, wie sie die Geologen in Sidney kartographieren, ist grell bunt: Mehr als 13 verschiedene Farben und Schattierungen benutzen die Wissenschaftler, um einzelne geologische Eigenschaften des Erdbodens zu kennzeichnen. So färben sie beispielsweise Sandgebiete gelb, Vulkangestein rot oder Muscheln und Korallenriffe rosa.

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„Unsere Karte zeigt erstmals die extreme ökologische und geologische Komplexität des Meeresbodens. Wir hatten keine Ahnug, dass sie so enorm sein würde“, sagt Dietmar Muller, Geophysiker an der Uni Sidney und Co-Autor der Studie.

Anhand der digitalen Karte wollen die Wissenschaftler erforschen, wie die Ozeane auf Klimaveränderungen in der Vergangenhiet reagiert haben und in der Zukunft reagieren werden: „Wenn wir wissen, was alles in dem geologischen Protokoll am Meeresgrund konserviert wurde, werden wir auch verstehen können, wie Umweltveränderungen sich auf die Ozeane auswirken“, erklärt Adriana Dutkiewicz, Vorsitzende des Forschungsteams.

„Die Bilder von Plutos Eiswüsten waren spektakulär, aber der Prozess, die versteckten geologischen Geheimnisse in den fast bodenlosen Tiefen unseres eigenen Planetens zu ergründen, waren mindestens genauso spannend“, ergänzt Simon O‘Callaghan vom NICTA.

Es muss also nicht immer der Final Frontier sein, denn auch unsere eigene Erde birgt noch genügend Geheiminsse, die es zu entschlüsseln gilt. Wer schon mal virtuell forschen möchte, kann das auf der digitalen Weltkarte tun. 

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