Air Mule, die Rettungsdrohne von Tactical Robotics, hat ihren ersten freien Flug absolviert. Das Konzept ist schon einige Jahre alt, jetzt ist der autonome Flugkrankenwagen des israelischen Herstellers aber zum ersten mal in einem Video in Aktion zu sehen. Seine Aufgabe: Verletzte aus Kriegsgebieten ausfliegen.
Air Mule soll bis zu 500 Kilogramm Gewicht tragen und fast 100 Kilometer pro Stunde schnell sowie 700 Kilometer weit fliegen können. Gedacht ist die Drohne für Bergregionen, Waldgebiete, Städte und andere unwegsame Kampfzonen, die für Helikopter zu gefährlich wären. Mit seinen Mantelpropellern hebt das Fluggerät vertikal ab und soll feindlichem Feuer besser standhalten können als Hubschrauber mit ihren verletzlichen Rotoren.
Nach einem Jahrzehnt Entwicklungszeit durfte Air Mule am 30. Dezember im nordisraelischen Megiddo zum ersten Mal alleine abheben, blieb allerdings immer in Sichtweite der Entwickler. Bei früheren Versuchen war die Ambulanz-Drohne noch mit einem Seil am Boden festgemacht. Im Laufe des Jahres soll sie darüber hinaus auch ohne Sichtkontakt getestet werden und ihre „einzigartigen Fähigkeiten“ demonstrieren, verspricht Tactical Robotics.
Autonome oder ferngesteuerte Maschinen in Kriegsgebiete zu schicken, bereitet vielen Experten Kopfzerbrechen. Vergangenen Sommer unterzeichneten etwa Elon Musk und Steven Hawking einen offenen Brief gegen den Einsatz sogenannter Killer-Roboter. Und auch wenn Air Mule explizit als Rettungsdrohne verkauft wird — ein Einsatz zu Angriffszwecken bleibt vorstellbar.