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Die neuen Ghostbusters haben keinen Penis

von Nilz Bokelberg
Ein schon länger die Runde machendes Gerücht hat sich bestätigt. Es wird einen neuen Ghostbusters-Film geben. Und ihm fehlt etwas, was die Vorgänger hatten: Penisse.

Kristen Wiig, Melissa McCarthy, Leslie Jones und Kate McKinnon sollen die neuen Geisterjägerinnen werden. So wie einst Bill Murray und Dan Aykroyd sind alle Darstellerinnen des neuen Films außer McCarthy durch die großartige Comedy-Schule von „Saturday Night Live“ (SNL) gegangen. Die Live-Sketch-Show im amerikanischen Fernsehen feiert dieses Jahr ihr 40tes Jubiläum. Aus ihrer Talentschmiede scheint gefühlt jeder zweite amerikanische Komiker zu kommen, von Bill Murray und John Belushi über Eddie Murphy bis hin zu Will Ferrell oder Andy Samberg.

Die Idee, ein rein weibliches Team für den Reboot zu nehmen, ist genial.

Dabei werden vermutlich vor allem Wiig, die als eines der größten SNL-Talente der letzten 15 Jahre gilt, und McKinnon für die schrägen, etwas abseitigeren Gags verantwortlich sein. Jones Humor hingegen ist laut, McCarthys Späße sind eher derb. Die Mischung könnte durchaus funktionieren. Dazu kommt, dass alle Darstellerinnen in verschiedenen Konstellationen schon miteinander gearbeitet haben und dass Regisseur Paul Feig mit „Brautalarm“ auch schon eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit wenigstens der Hälfte des Teams vorweisen kann.

Man darf aber nie die Strahlkraft von Achtzigerjahre-Franchise-Filmen unterschätzen. Die Generation, die mit den Ghostbusters aufgewachsen ist, ist im Netz breit vertreten und macht sich jetzt auf verschiedenste Art und Weise Luft. Während die einen abwarten, ahnen die anderen schon das schlimmste: Das habe mit Ghostbusters nichts mehr zu tun. Wohlgemerkt bevor überhaupt die erste Klappe geschlagen wurde.

Männliche Darsteller hätten sich mit denen aus den alten Filmen direkt vergleichen lassen müssen.

Dabei ist die Idee, ein rein weibliches Team für den Reboot zu nehmen, natürlich genial und ein schöner Weg, den dicksten Fallstrick zu umgehen: Der Vergleich mit den ersten Filmen. Hätte man ein neues Männerteam gecastet, hätte sich jeder Darsteller mit einem aus der alten Vorlage vergleichen lassen müssen. Das wollte man wohl vermeiden. 

Ich weiß, Vorsicht ist geboten. Hollywood ist nicht unbedingt als der Ort bekannt, der behutsam mit Kindheitserinnerungen umgeht. Menschen, die zum Beispiel mit den Turtles, den Schlümpfen oder den Transformers aufgewachsen sind, können ein Trauerlied davon singen. Und dennoch: Regisseur Feig scheint sich, ähnlich wie JJ Abrams mit seinem neuen „Star Wars“-Film, seiner Verantwortung bewusst zu sein und zu versuchen, etwas Neues zu erschaffen, ohne das alte zu beschädigen.

Weswegen wohl nur zu sagen bleibt: I'm afraid of no girl! 

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