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Oslo will die erste autofreie Hauptstadt Europas werden

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Das norwegische Oslo soll zur ersten autofreien Hauptstadt Europas werden: Die neu gewählte Stadtregierung will Autos aus dem Zentrum verbannen und so den Abgasausstoß erheblich reduzieren. Kritiker aus der Wirtschaft befürchten jedoch Umsatzeinbußen.

Die neue Stadtregierung — bestehend aus der linken Arbeiterpartei, den Sozialisten und den Grünen — will bis 2019 alle Privatautos aus der Innenstadt von Oslo verbannen. Die 600.000 Einwohner der norwegischen Hauptstadt besitzen insgesamt 350.000 Autos. Nur rund 1000 von ihnen leben im Zentrum, dafür arbeiten dort mehr als 90.000 Menschen, was zu einem erheblichen Verkehrsaufkommen führt.

Die Regierung will innerhalb der nächsten vier Jahre den Autoverkehr im gesamten Stadtgebiet um 20 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent reduzieren. Zudem will man den Abgasausstoß bis 2020 um 50 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 senken. Die Osloer Stadtregierung beschloss außerdem ein umfassendes Paket zur Förderung des Nahverkehrs. So will man beispielsweise 60 Kilometer zusätzliche Radwege einrichten und in den öffentlichen Nahverkehr sowie Elektrofahrräder investieren. Die Wirtschaft befürchtet hingegen Umsatzeinbußen, da elf der 57 großen Einkaufszentren Oslos in der Innenstadt liegen.

Oslo wäre damit die erste europäische Großstadt, die die Pläne einer „grünen Innenstadt“ derart konsequent in die Tat umsetzt. Paris startete erst im vergangenen September ein Pilotprojekt und hielt die Innenstadt zumindest für einen Sonntag autofrei. Andere europäische Metropolen wie Madrid arbeiten an ähnlichen Plänen wie der Vorreiter Oslo. Städte wie Kopenhagen oder Berlin setzen verstärkt auf fahrradfreundliche Wege für ihre Bürger. 

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