Das Pilotprojekt der DHL lief von Januar bis März 2016 und nutzte Drohnen, genannt Paketcopter, um Reit im Winkl innerhalb kurzer Zeit mit Paketen zu versorgen, schreibt der Konzern auf seiner Webseite. Dazu war vor Ort eine spezielle Packstation eingerichtet worden, auf der die Fluggeräte autonom landen konnten. Auch die Be- und Entladung läuft dabei vollautomatisch, sodass Kunden ihre Post hier sowohl abgeben als auch abholen können.
Im Fall der Gemeinde Reit im Winkl hat die Drohnenlogistik für die DHL tatsächlich direkte Vorteile gegenüber herkömmlichen Transportmethoden gebracht: Im Winter benötigt ein Auto für die acht Kilometer Luftlinie rund 30 Minuten, die Drohne nur acht. Für Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Post -eCommerce - Parcel der Deutschen Post DHL Group sind damit die Voraussetzungen für die Nutzung auch im städtischen Bereich geschaffen.
Die Auswertung der Daten soll noch einige Monate dauern. Die DHL hatte mit dem Test vor allem auch ihre dritte Drohnengeneration im winterlichen Wetter und den erschwerten Flugbedingungen der Alpen erproben wollen. Wie weit sich das Projekt allerdings auf dichter besiedelte Gebiete übertragen lässt, hängt vor allem von gesetzlichen Regularien und weiteren Interessengruppen in Sachen Luftraumnutzung ab: Für Reit im Winkl hatte das Bundesverkehrsministerium ein eigenes Flugbeschränkungsgebiet eingerichtet. Ob Großstädte sich zu solchen Maßnahmen überreden lassen, muss sich erst noch zeigen — in Bayern hatte es jedenfalls bereits Widerstand gegeben. In Ballungsgebieten wird allerdings auch die Zahl möglicher Beschwerdeführer steigen.
+++ Mehr von WIRED regelmäßig ins Postfach? Hier für den Newsletter anmelden +++