Erst Anfang 2015 machte die Website Archive.org 2400 MS-DOS-Spiele direkt im Browser spielbar. Jetzt stehen auch 320 Apple-II-Games zum kostenlosen Zocken bereit. Vor allem Spielhallenautomaten und Games von Atari und IBM-PC oder Spielhallenautomaten wurden in den Siebziger- und Achtzigerjahren auf den Apple-Rechner portiert, was ihn zu einem interessanten Zeitzeugen der Spielkultur macht. Schließlich mussten die Titel auf eine Mini-Auflösung von 40 mal 48 Pixeln bei 15 Farben beziehungsweise 280 mal 192 Pixel bei zwei Farben heruntergebrochen werden. Das schafft auch heute noch eine ganz besondere Ästhetik. Wir haben euch unsere sieben Apple-II-Retro-Favoriten zusammengestellt:
#1 „Battlezone“
Den Atari-Klassiker von 1980 kannten viele Spieler eigentlich nur aus der Spielhalle. Und auch wenn das Spielprinzip, mit einem Panzer durch eine Einöde zu fahren, mehr als einfallslos war, war es doch ein echter Hit. Denn die Drahtgittergrafik von „Battlezone“, das war Zukunft pur. Alles war räumlich, oder was man vor 35 Jahren so bezeichnete. Das auf dem kleinen Apple II erleben zu können, erschien seinerzeit wie ein technisches Wunder. Ach, und schaut mal, ob ihr den Vulkan ganz hinten erreichen könnt.
#2 „Galaxian“
Wohl eines der prägendsten Arcade-Games seiner Zeit, und auch heute noch ein echter Süchtigmacher. Ähnlich wie bei „Space Invaders“ werden hier fiese Invasoren aus dem All abgeschossen, die mit ihren Raumschiffen herantuckern, auf einen schießen, aber sich auch überraschend selbstmörderisch auf den Spieler stürzen. Wem das irgendwie bekannt vorkommt, der hat wohl schon mal das dem Namen nach noch bekanntere „Galaga“ gezockt, einen der geistigen Nachfolger von „Galaxian“.
#3 „Frogger“
Hüpf, hüpf... Matsch! Mit „Frogger“ wurde der Gameport des Apple II wohl am meisten strapaziert. Denn, einen Frosch zwischen fahrenden PKWs und rauschenden Lastwagen sicher über eine Straße und einen Fluss zu bugsieren, kann ein echter Knochenjob sein — und sehr frustrierend. Durch sein einfaches Spielprinzip, das gnadenlos genaues Timing erfordert, und das genial simple Szenario ist „Frogger“ einfach zeitlos.
#4 „Tapper“
Wer wollte nicht schon immer mal seine eigene Kneipe haben? Hier wird dieser Wunsch erfüllt. Aber statt mal dann und wann ein Bier zu zapfen, artet das Servieren bei „Tapper“ in totale Arbeit aus. Vor allem weil die leeren Gläser ja auch irgendwie wieder hinter die Theke müssen. Ach, und das Trinkgeld sammelt sich auch nicht von alleine ein? Ja, das Leben als Schankwirt ist eben doch stressiger, als man sich das im Kopf ausmalt.
#5 „Dig Dug“
Eigentlich ist „Dig Dug“ eines der frühesten Killerspiele, denn hier werden Steine auf knuffige brillentragende Monster und kleine Drachen geworfen, während sich der Spieler durch ein Höhlensystem gräbt. Oder schlimmer noch, sie werden aufgepumpt, bis sie irgendwann zerplatzen. Brutal! Dass damals keine Jugendschützer aufgesprungen sind, ist eigentlich ein Skandal! Aber immerhin wird das Vollziehen der Grausamkeiten recht schnell echt schwierig.
#6 „Paperboy“
Ja, Zeitungen austragen ist alles andere als ein einfacher Nebenjob. Schnell muss man nämlich sein, damit sich das Taschengeld, das es für die Fahrradtouren gibt, auch wirklich lohnt. Durchaus passend also, dass man in „Paperboy“ gegen die ablaufende Zeit anradelt, garstigen Hunden ausweicht und zielgenau Briefkästen treffen muss. Leider wird, anders als im Videospiel, im realen Leben wohl nie eine Meldung über einen tüchtigen Zeitungsjungen erscheinen, der allen Leuten ihre Morgenliteratur pünktlich zugestellt hat.
#7 „Rad Warrior“
Warum man dieses Action-Spielchen nicht, wie anderswo, auch in Nordamerika unter dem tollen Namen „The Sacred Armour of Antiriad“ veröffentlicht hat, bleibt wohl ein ewiges Rätsel. Jedenfalls geht es in der Mischung aus Jump'n'Run und Labyrinth-Lauferei darum, in der Welt nach einem Atomkrieg zu überleben. Die ist nämlich von jeder Menge mutiertem Ungetier und bösartigen Kriegern besiedelt, die einem an den Lederkragen wollen. Einzige Gegenwehr? Steine. Besser als nichts.
Zu den sieben MS-DOS-Games, die man auf Archive.org gespielt haben sollte, geht es übrigens hier.