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Warum eine australische Beauty-Bloggerin mit Social Media Schluss macht

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Drei Jahre lang war die australische Beauty-Bloggerin Essena O'Neill im Netz aktiv: Sie postete Videos bei YouTube, Fotos bei Instagram und pflegte ihren Tumblr-Blog. Doch jetzt hört sie auf mit Social Media. Der Grund: Der Hunger nach immer mehr Likes und Anerkennung und das Leben als Internet-Berühmtheit machten sie krank.

Die 19-jährige Bloggerin Essena O'Neill aus Australien hat sich in den vergangenen drei Jahren eine respektable Community aufgebaut: Weit über eine halbe Million Menschen folgten ihren Posts über Beauty und Mode auf YouTube, Tumblr und Instagram. Doch jetzt hat O'Neill radikal mit den sozialen Medien gebrochen.

Vor Kurzem löschte sie ihren Snapchat-Account und nahezu alle Fotos aus ihrem Tumblr-Blog. Auch einen Teil der bei YouTube geposteten Videos nahm sie offline. Den Grund für diesen radikalen Schritt erklärt sie im Interview: „Ich habe in den vergangenen Jahren alles versucht, um auf mich aufmerksam zu machen. (…) Ich musste fast weinen, als ich die Zahlen auf dem Bildschirm sah. Selbst mit all diesen Followern wusste ich nicht, was echt war und was nicht.“

O'Neill löschte allein auf Instagram mehr als 2000 Fotos, „die zu nichts weiter dienten als zur Selbstdarstellung“. Einige Bilder versah sie mit kritischen Kommentaren über die Entstehungsweise und die Gründe für die Aufnahme. Ihr Instagram-Feed trägt nun den Titel „Social Media Is Not Real Life“.

 

Real caption edit: @rachael_consaul took some great photos. Without a doubt she is talented. Originally I wanted them for my new site essenaoneill.com Oh how much can change in a few small weeks. I now wish I wasn't wearing such a mask. I love this dress for it makes me feel like a fairy. What wasn't captured was the long talks we had sitting on the beach waiting for golden hour lighting. That's real life, this image is contrived beauty, not real.

Ein von Social Media Is Not Real Life (@essenaoneill) gepostetes Foto am 1. Okt 2015 um 19:40 Uhr

Fast zeitgleich veröffentlichte sie das Video „How People make 1000's on Social Media“, in dem sie offen über Verdienstmöglichkeiten durch gezielte Eigenwerbung und Produktplatzierung spricht. O'Neill erklärt etwa, dass sie früher problemlos 2000 australische Dollar mit einem Instagram-Posting verdient habe.

Gleichzeitig mit ihrer Abkehr von Social Media hat O'Neill das Portal Let's Be Game Changers gestartet. „Ich möchte eine Plattform schaffen und damit zu Veränderungen aufrufen“, erklärt sie. Themen der Website sollen unter anderem vegane Ernährung, Gleichbehandlung der Geschlechter und nachhaltiges Leben sein, aber auch die kritische Betrachtung von Technologie und Promi-Kult.

Eine Message, die ganz offensichtlich ankommt und O'Neill noch populärer macht als sie ohnehin schon ist. Zumindest zeigt sie sich in einem weiteren Video sehr gerührt über die positiven Reaktionen auf ihr neues Projekt:

Mit der Frage, ob Instagram uns alle zu Psychopathen macht, hat sich auch Elisabeth Rank schon auseinandergesetzt. 

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