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Eine Foto-App soll US-Behörden helfen, Kinderprostitution zu bekämpfen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Eine Crowdsourcing-App soll in den USA dabei helfen, Zuhältern auf die Schliche zu kommen: Nutzer von TraffickCam fotografieren Hotelzimmer, ihre Bilder landen in einer Datenbank und werden von den Behörden mit schon vorliegendem Material verglichen. Bislang wurden eineinhalb Millionen Fotos aus 145.000 Hotels gesammelt.

Illegaler Sexhandel und Missbrauch von Minderjährigen sind ein globales Problem. Laut dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen UNICEF werden jährlich weltweit 1,2 Millionen Kinder Opfer sexueller Straftaten, davon allein 300.000 in den USA. Das durchschnittliche Alter der Betroffenen liegt zwischen zwölf und 14 Jahren.

Die App TraffickCam soll den oft machtlosen US-Behörden in Zukunft dabei helfen, Zuhälter und Sexualstraftäter aufzuspüren. Entwickelt wurde sie von Abby Stylianou von der Washington University in St. Louis im Auftrag der US-Organisation Exchange Initiative, die das Projekt mithilfe von Spenden finanziert hat.

Das System hinter TraffickCam ist so simpel wie effektiv: Nutzer der App fotografieren überall im Land Hotelzimmer und fertigen jedes Mal vier Bilder an – je eines vom Badezimmer und vom Bett sowie zwei Totalen des Raums. Personen dürfen nicht abgelichtet werden.

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Die Fotos werden anschließend in eine Datenbank der Exchange Initiative hochgeladen und können von der Polizei per Bilderkennung mit anderen Fotos verglichen werden. Sie sollen anhand typischer Merkmale – etwa an der Wand hängende Bilder oder spezielle Tapetenmuster – Hinweise zu Tatorten liefern.

Die App verlangt Zugriff auf die Standortdaten des Geräts. Das soll die Manipulation von Geodaten erschweren. Wer will, kann die Aufnahmen auch direkt über eine Website hochladen, die aber ebenfalls Zugriff auf den Gerätestandort verlangt.

Bislang wurden mithilfe von TraffickCam seit Anfang des Jahres laut dem Anbieter 1,5 Millionen Fotos aus 145.000 Hotels gesammelt. Derzeit hat nur die Polizei in St. Louis County, Missouri, Zugriff auf die Datenbank. Ab September soll sie den Behörden im ganzen Land zur Verfügung stehen. Dann könnte TraffickCam in den USA einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Kinderprostitution leisten. 

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