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Mit der App Ohlala können Männer in Berlin Dates kaufen — doch die Frauen entscheiden

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Die Macher des Sex-Services Peppr melden sich zurück: Ihre neue App Ohlala verspricht „bezahlte Dates“. Von einem romantischen Abendessen bis hin zu Sex soll alles möglich sein.

Auch wenn US-Forscher behaupten, dass „Sex sells“ ein Mythos ist: Die Österreicherin Pia Poppenreiter startete vergangenes Jahr gemeinsam mit Florian Hackenberger und Shahak Shapira die Web-App Peppr, um mit der Vermittlung sexueller Dienstleistungen Geld zu verdienen. Dass eine solche Idee nicht nur auf Gegenliebe stoßen würde, war der 28-Jährigen schon vorher klar. Doch das Projekt bekam nicht nur viel öffentliche Kritik ab, es krankte auch an der Umsetzung: Lange Wartezeiten bei der Kontaktaufnahme verdarben vielen Kunden die Lust. Obwohl Peppr weiterhin aktiv am Markt ist und laut Geschäftsführer Florian Hackenberger sogar monatlich steigende Buchungszahlen verzeichnen kann, legt Pia Poppenreiter nun nach.

Diese Woche veröffentlichte die Unternehmerin mit ihrem Berliner Startup Spreefang den geistigen Nachfolger zu Peppr: Die App Ohlala ist quasi das Uber für Escort-Services.

Im Gegensatz zu Peppr entscheiden bei Ohlala jedoch die Frauen, wo es langgeht. Der zahlungswillige Mann stellt eine Anfrage online — inklusive Honorar und Wünschen. Die Damen wiederum tragen in einer Suchmaske ihre Leistungen und Verfügbarkeit ein. Anschließend erhalten sie eine Liste der potenziellen Kunden in ihrer Nähe und können ihnen Zugang auf das eigene Profil gewähren. Alles weitere wird im privaten Chat abgesprochen.

Im Gespräch mit Gründerszene erklärt Poppenreiter: „Alles, was da online passiert, um sich zu verabreden, ist super Neunziger. Wir geben den Leuten ihre Privatsphäre zurück.“ Es gebe also etwa keine öffentlichen Profile oder gar für jedermann zugängliche Telefonnummern. Der größte Unterschied gegenüber Peppr liege darin, dass „von einem romantischen Abendessen bis Sex“ alles möglich sei. „Wir wollen den Frauen keinen Stempel aufdrücken, das steht uns auch nicht zu.“

Zum Start hat die momentan nur als Web-App erhältliche Beta-Version von Ohlala schon mehr Anbieterinnen, als Peppr auf seinem Höhepunkt. Eine Smartphone-Umsetzung für iOS soll in Kürze verfügbar sein.

Wie es in Zukunft weitergeht, hält Poppenreiter noch offen: „Wir wollen erst einmal die kritische Masse an Anbietern und Nutzern erhalten. Es soll Spaß machen, die App zu nutzen, dann werden wir unser Business-Modell finden. Die Monetarisierung ist ab Frühjahr 2016 geplant.“ 

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