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In Berlin gibt es bald Gratis-WLAN für (fast) alle

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Deutschlands Hauptstadt bekommt endlich ein kostenloses WLAN-Netz: 650 Hotspots sollen ab 2016 an touristischen Schwerpunkten der Stadt für frei zugängliches Internet sorgen, gefördert wird das vom Berliner Senat. Wer das öffentliche Netzwerk nutzen möchte, muss allerdings Werbung erdulden. 

Der Berliner Senat hat am vergangenen Mittwochabend einen Vertrag mit dem WLAN-Anbieter ABL Social Federation aus Fürth unterzeichnet. Der Ausbau des Hotspot-Netzwerks beginnt Anfang kommenden Jahres, bis Sommer 2016 sollen in der Bundeshauptstadt insgesamt 650 Access Points verfügbar sein.

Die Netzabdeckung ist jedoch noch nicht flächendeckend, die Hotspot-Installation konzentriert sich auf touristische Schwerpunkte. Heise nennt als Beispiele das Brandenburger Tor, das Rote Rathaus, den Gendarmenmarkt, die Philharmonie und das Theater des Westens. Die grüne Opposition kritisierte die Netzabdeckung bereits und fordert eine Ausweitung auf Schulen, Bibliotheken und Museen sowie auf Unterbringungsorte für Flüchtlinge. Auch die Linksfraktion stellte Björn Böhning (SPD), Chef der Berliner Senatskanzlei, in jüngerer Vergangenheit kritische Fragen in Bezug auf „die Abdeckung von maximal 5 Prozent der Fläche Berlins“.

Das Projekt wird in den ersten zwei Jahren mit jeweils 170.000 Euro durch den Berliner Senat bezuschusst. Diese Summe deckt allerdings nur ein Drittel der für die ABL Social Federation anfallenden Kosten. Deshalb müssen sich Nutzer beim Login zehn Sekunden Werbung anschauen, was das WLAN-Netz profitabel machen soll. Immerhin: Es soll keine Daten- oder Zeitbeschränkung geben.

Die Berliner Senatskanzlei hatte mit der Ausschreibung für das Vorhaben bereits im Dezember 2014 begonnen. Im Frühjahr 2015 hätte das Berliner Gratis-WLAN eigentlich an den Start gehen sollen. Doch der Denkmalschutz erschwerte die Vertragsgestaltung erheblich. ABL Social Federation muss Antennen möglichst unauffällig und sogar an Regenrinnen platzieren.

Projektleiter Nils Jahn erklärt gegenüber RBB Online: „Damit berühren sie das Gebäude nicht und die Box kann zusätzlich in der Farbe der Regenrinne gestrichen werden.“ Der Anbieter musste deshalb auch einen Vertrag mit der Berliner Immobilienmanagement GmbH abschließen. 

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