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Googles umstrittener Quantencomputer D-Wave soll funktionieren

von WIRED Staff
Ein voll funktionstüchtiger, auf den Gesetzen der Quantenmechanik basierender Computer ließe die heute üblichen Prozessoren alt aussehen. Bereits 2013 hat Google deshalb zusammen mit der US-Raumfahrtbehörde NASA den Quantencomputer von D-Wave-Systems für 15 Millionen Dollar erworben. Der neuartige Computer soll nun nach Angaben von Google einen echten Vorteil gegenüber optimierten Algorithmen auf konventioneller Hardware bieten.

Große Konzerne wie Google, IBM und Microsoft liefern sich ein Rennen um den ersten wirklichen Supercomputer auf Basis der Quantenmechanik. Als die kanadische Firma D-Wave-Systems vor ein paar Jahren behauptete, den ersten kommerziellen Quantencomputer entwickelt zu haben, war die Skepsis seitens der Quantenphysiker groß. In der Theorie funktioniert das Quantencomputing mittels allgemeiner Zustände, die in bestimmter Weise durch Überlagerung zweier Basiszustände entstehen. Bei herkömmlichen Computern, bei denen die Informationen in Bits dargestellt werden, treten nur die Basiszustände selbst auf. Es geht beim Quantencomputer also nicht nur um „1 oder 0“ beziehungsweise „Ja oder Nein“, sondern vielmehr um das „Und“. Dadurch ergibt sich in der Theorie ein enormes Potenzial.

Was die Umsetzung eines Quantencomputers angeht, scheiterten schon so manche Forschergruppen kläglich. Auch der Quantencomputer D-Wave wurde zunächst von einigen Forschern als wissenschaftlicher Fehltritt abgetan, als er im direkten Vergleich mit regulären Algorithmen zunächst keinen Hinweis auf einen Geschwindigkeitsvorteil lieferte.

Genau das soll sich jetzt geändert haben. Wie unter anderem VentureBeat berichtet, will Google nun durch eine Reihe von Tests bewiesen haben, dass D-Wave als Quantencomputer funktioniert und millionenfach schneller arbeitet als konventionelle Computer. In einem Blogpost sagte Googles Leiter der Entwicklungsabteilung Hartmut Neven: „Wir haben festgestellt, dass die Quantentechnologie bei Probleminstanzen mit fast 1.000 binären Variablen ihr klassisches Pendant um Längen schlägt.“ 

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