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Wird BB-8 seinem Hype gerecht? Der „Star Wars “-Droide im WIRED-Test

von Dominik Schönleben
„Das ist der Droide, nach dem ihr sucht“, waren die Worte mit denen Sphero sein neustes Spielzeug vorstellte. Eine per Smartphone steuerbare Version von BB-8, dem Droiden aus dem siebten „Star Wars“-Film. Wir erhielten den kleinen Racker vorab zum Test.

Im ersten Moment wirkte es wie eine Enttäuschung für „Star Wars“-Fans, als der erste Trailer mit Bildern vom Droiden BB-8 veröffentlicht wurde. Es sah nach genau dem aus, was die „Star Wars“-Prequels ruiniert hatte: zu viel CGI. Doch dann sagte Regisseur J.J. Abrams, dass er diesmal auf „Practical Effects“ setzen wolle und jener BB-8 eben kein Computer Generated Image sei, sondern wirklich existiere. Es blieb nur eine Frage zurück: Wie funktioniert das?

Eine Antwort darauf liefert jetzt Sphero — bereits bekannt für den gleichnamigen Ball, der mit dem Smartphone steuerbar ist. Der App-gesteuerte Droide BB-8 ist eigentlich nur ein Sphero Robotic Ball mit einem magnetisch befestigten Kopf, der unabhängig von der Kugel rotieren kann.

BB-8 steuert sich ähnlich dem Sphero Robotic Ball, doch das Ganze ist durch den zusätzlich drehbaren Kopf ein bisschen komplexer als bei seinem Vorgänger und benötigt einiges an Zeit, bis man sich daran gewöhnt. Doch man muss ihn nicht selbst steuern, man kann ihn auch ähnlich wie einen Roomba-Staubsaugerroboter sich selbst den Weg durchs Zimmer bahnen lassen. Leider besitzt BB-8 keine echten Sensoren, um die Umgebung zu erkennen und rollt deshalb ständig in Wände oder Möbel — in verwinkelten Räumen wird das zum Problem.

Seinen Kopf reckt der Droide dabei niedlich in alle Richtungen, um zu simulieren, dass er sich umsieht und die Welt erkundet. Aber nach etwas längerer Zeit wird klar: BB-8 lernt seine Umgebung nicht wirklich kennen und es ist eher dem Zufall überlassen, ob er seinen Weg findet und wohin. Seine Erkundungsfahrt ist netter Gag — mehr Illusion als Technik.

Auch BB-8s Reaktionen auf die Stimme seines Besitzers sind ein Zaubertrick. Er kommt nicht angerollt, wenn man nach ihm ruft. Hat nicht mal ein Mikrofon eingebaut, mit dem er die Stimme wahrnehmen könnte. Im Inneren ist er, wie Ubreakifix in einem Video zeigt, abgesehen von dem zusätzlichen Magneten nur ein normaler Sphero Robotic Ball.

Das Beste an Sphero waren bisher die damit verknüpften Augmented-Reality-Spiele. Bei denen man etwa mit seinem Ball virtuelle Gegnern bekämpfen kann oder die Kugel zum virtuellen Biber wurde, mit dem man spielen kann. All das fehlt BB-8 noch. Sphero war ein Ball, mit dem man Tricks versuchen und über Rampen springen konnte. Bei hohen Geschwindigkeiten fällt BB-8 hingegen schnell der Kopf ab, Sprünge und Tricks sind deshalb eher problematisch.

Derzeit ist BB-8s einzige Augmented-Reality-Anwendung ein Hologramm. Über die App kann man ein Selfie-Video aufnehmen, dass BB-8 dann über die Augmented-Reality-Ansicht des Smartphones, ähnlich wie in „Star Wars“, in den leeren Raum wirft. Das ist einmal witzig, doch da man die Nachrichten nicht an Freunde verschicken oder im Social Web teilen kann, eher nutzlos.

BB-8 bleibt trotz seines Hypes leider nur ein kurzweiliger Spaß. Noch sind keine Augmented-Reality-Spiele für ihn geplant, was seine größte Schwäche ist. Vor allem durch die „Star Wars“-Lizenz bestünden hier großartige Möglichkeiten. Welches Kind würde nicht gerne selbst Abenteuer mit seinem eigenen BB-8 erleben, nachdem es die neuen Filme im Kino gesehen hat. Anstatt der Augmented-Reality-App sind die bis auf weiteres der eigenen Phantasie überlassen.

In Deutschland soll BB-8 169 Euro kosten, ein teurer Spaß. Bis sich die Situation mit den Spielen ändert, ist deshalb weiterhin der Sphero Robotic Ball zu empfehlen, den es für knapp 120 Euro zu kaufen gibt. Der hat zwar kein „Star Wars“-Flair, dafür aber mehr Langzeit-Motivation. 

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