Drei Jahre ist es jetzt her, dass das Beschleunigerzentrum CERN den Nachweis eines Teilchens am Large Hadron Collider bekannt gab, bei dem es sich um das Higgs-Boson handeln könnte, das häufig als Heiliger Gral der Teilchenphysik bezeichnet wird. Es bedarf allerdings weiterer Analysen, um das vollumfänglich zu beweisen. Die damaligen Experimente gewährten einen spannenden Ausblick auf ein mögliches neues Elementarteilchen. In den Jahren danach befand sich der LHC, der größte Teilchenbeschleuniger der Welt, in einer Umrüstungsphase. Nun liefert er Hinweise auf ein neues Teilchen, das auch ein Boson ist, dabei aber nicht zwangsläufig mit dem Higgs vergleichbar sein muss. Das berichtet unter anderem nature.com.
Die aktuellen Ergebnisse bestätigten ein Gerücht, das zuvor schon auf diversen Social-Media-Kanälen kursierte: CMS und ATLAS, die beiden Teilchendetektoren am LHC, haben in den Trümmern einer Protonenkollision einen unerwarteten Überschuss an Photonenpaaren ausgemacht, die zusammengefasst 750 Gigaelektronenvolt (GeV) Energie mit sich trugen. Das wiederum könnte ein Indiz für ein neues Boson sein, das in zwei Photonen gleicher Masse zerfällt.
Es wäre etwa viermal massereicher als die nächstschwereren bisher entdeckten Teilchen und sechsmal massereicher als das Higgs-Boson. CMS und ATLAS sahen allerdings eine sehr unterschiedliche Anzahl an Photonenpaaren. Daher äußerte sich auch der ATLAS-Sprecher Dave Charlton von der University of Birmingham entsprechend vorsichtig: „Es ist durchaus faszinierend. Aber es könnte auch durch Zufall passiert sein.“