Das Tabak-Liquid in E-Zigaretten schmeckt und riecht harmlos. In der deutschen Gesetzgebung steht die elektronische Variante zum herkömmlichen Tabak in einer Reihe mit Genussmitteln wie Kaffee und Tee. Dass beim Inhalieren trotzdem ein Gesundheitsrisiko besteht, hat unter anderem eine Studie der Portland State University ergeben. Sie besagt, dass die Chemikaliencocktails in E-Zigaretten die Atemwege angreifen.
Viele Raucher benutzen die elektrische Zigarette dennoch als Übergangslösung, um von der Nikotinsucht loszukommen. Doch einer aktuellen Untersuchung zufolge ist auch das ein Fehler: E-Zigaretten sollen einen ähnlich hohen Suchtfaktor haben. Dasselbe gilt für Light-Zigaretten mit geringerem Teergehalt.
Light-Zigaretten sollen genauso schmecken wie die stärkere Variante
Wissenschaftler der Harvard University haben Dokumente eingesehen, die Ende der 90er-Jahre im Zuge eines Rechtsstreits von Tabakkonzernen veröffentlicht wurden. Darin ist unter anderem von Versuchen bei Philip Morris die Rede, bei denen Light-Zigaretten den Geruch und Geschmack von stärkeren Zigaretten imitieren. Dies geschah durch die Zugabe der organischen Verbindung Pyrazin.
Die Forscher nehmen an, dass Pyrazin ein ähnliches Suchtverhalten wie Nikotin auslösen kann — und zwar deshalb, weil es dem Gehirn vortäuscht, ebendieses zu konsumieren. Beim Rauchen normaler Zigaretten wird im Gehirn der Botenstoff Dopamin stimuliert. Dopamin ist die Vorstufe von Adrenalin. Diese Erfahrung wird als positiv abgespeichert und das Gehirn verlangt erneut nach der Auslösung des Reizes. Da Pyrazin auch in E-Zigaretten enthalten ist, schätzen die Wissenschaftler ihren Suchtfaktor ähnlich hoch wie den des Tabakrauchens ein.