Das „voll-elektrische persönliche Fluggerät“ ähnelt jedoch weniger einem Motorrad, sondern eher einer überdimensionierten Kamera-Drohne aus dem Elektromarkt. Denn wie bei einigen dieser Mini-Helikopter soll auch das von Forschern und Flugenthusiasten der ungarischen Bay-Zoltán-Stiftung erdachte Flike von drei, jeweils gegeneinander drehenden Rotorenpaaren aus Karbon in der Luft gehalten werden. Befeuert werden diese nicht von herkömmlichen Benzinaggregaten, sondern mit starken elektrischen Scheibenläufermotoren. Damit würde das Flugrad nicht nur vergleichsweise leise, sondern auch umweltverträglich sein.
Flike ist jedoch nicht nur eine theoretische Spinnerei, sondern wird aktuell auf dem Flugplatz Miskolc in Form eines Prototypen getestet. Dieser ist mit seinen Lithiumpolymer-Batterien zu einem 15 bis 20 Minuten andauernden Schwebezustand oder 30 bis 40 Minuten durchgehendem Flug in der Lage. In Tests soll sich der Prototyp schon als recht sicher und stabil erwiesen haben. Ein Bordcomputer soll nämlich zuverlässig ungewollte Schwing- und Neigebewegungen durch sanfte Schubanpassungen korrigieren können. So müsse sich der Pilot nur auf Höhe und Richtung des Fluggerätes konzentrieren, sagen die Flike-Macher.
Die ungarische Erfindertruppe plant momentan einen zweiten Prototypen, der dann schon annähernd wie ein potentiell zu Verkauf geeignetes Flike aussehen soll. Anders als das aktuelle Testmodell soll das fertige Flugrad mit einer aerodynamischen Verkleidung daherkommen, die an die futuristischen Science-Fiction-Vehikel des Designers Syd Mead denken lässt. Derzeit suchen die Entwickler Investoren, um aus dem Projekt eine kommerzielle Firma auszugründen, die das Flike dann weiterentwickeln und vertreiben soll.