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„One Earth Message“ will ein Selfie der Erde an Außerirdische schicken

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Das Projekt „One Earth Message“ soll einen Gruß an ferne Planeten und ihre potentiellen außerirdischen Bewohner entsenden. Vorausgesetzt, die Crowdsourcing-Kampagne des Weltraumforschers Jon Lomberg hat Erfolg. Mit den Spendengeldern sollen über ein weltweites Onlineportal Informationen gesammelt und anschließend an eine NASA-Raumsonde geschickt werden.

Die Sonde New Horizons wurde 2006 von der Cape Canaveral Air Force Station in Florida gestartet. Am 14. Juli 2015 wird sie am Zwergplaneten Pluto und dessen Monden vorbeifliegen. Dort soll New Horizons Daten über die Beschaffenheit des Pluto sammeln und damit ihre Mission abschließen. Sofern die Kapsel bis dahin noch funktionstüchtig ist, soll sie bis 2019 in den Kuipergürtel vordringen, ehe sie schließlich als bislang fünftes Raumschiff überhaupt unser Sonnensystem verlassen könnte.

Ein weltweites Projekt, das Menschen zusammenbringt und als Einheit sprechen lässt.

Jon Lomberg, Weltraumforscher

Damit New Horizons für alle Eventualitäten gerüstet ist, sollte sie im All tatsächlich auf Außerirdische stoßen, hat der US-Weltraumwissenschaftler Jon Lomberg das Projekt „One Earth Message“ gestartet. Lombard hat unter anderem Zeichnungen zum Thema Evolution für die 1977 an Bord der Voyager 1 und Voyager 2 befindlichen Goldenen Platten entworfen, die mehr als 115 Bilder, Geräusche, Musik sowie Grüße auf 55 Sprachen der Erde enthielten.

Seine noch knapp zwei Monate laufende, neue Kampagne verfolgt zwar einen weitaus zeitgemäßeren Ansatz, hat aber einen ähnlichen Grundgedanken: das Senden von Informationen über die Erde und ihre Bewohner an Lebensformen außerhalb unseres Sonnensystems. Wurden die auf den Goldenen Platten befindlichen Daten damals nur von einer kleinen Gruppe ausgewählt, sollen für die „One Earth Message“ Menschen aus der ganzen Welt Bilder, Töne und Ideen einschicken.

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Lomberg erklärte in einem Interview, dass jeder Interessierte die Chance habe, sich einzubringen. Nach dem Einsenden könne außerdem jeder die Inhalte online sehen und darüber abstimmen, welche Daten letztlich ins All gesendet werden sollen. „Es ist ein weltweites Projekt, das Menschen zusammenbringt und die Menschen als Einheit sprechen lässt.“

In ein paar Millionen Jahren findet vielleicht irgendeine Lebensform die Kapsel und erinnert sich so an die Erde.

Jon Lomberg, Weltraumforscher

Das liebevoll als „Earth Selfie“-betitelte Vorhaben finanziert sich vollständig aus Spendengeldern, angestrebt ist eine Summe von 500.000 Dollar. Das Hochladen einzelner Fotos ist kostenlos, wer mehr Daten beisteuern möchte, wird um einen Beitrag gebeten, der für Erstellung und Wartung einer zentralen Website sowie die Sammlung der Informationen benötigt wird. Erhält „One Earth Message“ ausreichend Spenden und die Zustimmung der NASA, werden die Informationen entweder ab Juli 2016 oder möglicherweise erst 2019 — bevor New Horizons das Sonnensystem verlässt — zur Sonde hochgeladen.

Die größte Herausforderung besteht laut Lomberg darin, die Aliens auf das Erd-Selfie aufmerksam zu machen: „Wir müssen einen Weg finden, die Nachricht so zu verschlüsseln, dass deutlich wird, dass es überhaupt eine Nachricht ist.“ Der Faktor Zeit spiele dabei keine Rolle: „Irgendwann in ein paar Millionen Jahren findet vielleicht eine Lebensform unsere Kapsel und erinnert sich so an die Erde.“ 

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