Den Hype um Vinyl hat 2015 auch der Letzte mitbekommen: Es gibt Musik-Magazine, die widmen dem Thema ganze Cover-Stories, andere unterstellen den fleißigen Sammlern bereits, einer „geschmacksbürgerlichen Manufactum-Ideologie“ verfallen zu sein. Und die längst tot geglaubte Hifi-Marke Technics, die den DJ-Kult einst befeuerte, hofft neuerdings sogar, sich mit Hilfe des Vinyl-Revivals und dem angekündigten Comeback ihrer Plattenspieler doch noch im 21. Jahrhundert behaupten zu können. Bei all der Aufregung, ausgelöst durch konstant steigende Vinyl-Absätze in den vergangenen Jahren, wird meistens übersehen, dass sich im Windschatten davon ein noch viel retrolastiger Tonträger gut entwickelt: Auch Kassetten sind — dank einer blühenden Independent-Kultur rund um Kleinstlabel wie Burger Records und In Gute Hände — längst wieder cool.
Ein 2-In-1-Device, das beiden Comebacks gerecht wird und noch dazu mobil einsetzbar ist, hält der britische Hersteller Ion bereit: das Duo Deck. Ohne Vinyl auf dem Plattenteller ist das Gerät ungefähr so groß wie ein Schuhkarton — und es kostet auch nur so viel wie ein gutes Paar Sneaker (rund 80 Euro).
Um bei den Vorteilen zu bleiben: Dank eines USB-Ausgangs ist es möglich, das Duo Deck mit Mac oder PC zu koppeln, um die Tonspuren der Vinyl- und Kassetten-Schätze zu konvertieren und sie als MP3-Dateien zu speichern. Für mobilen Musikgenuss verfügt das Gerät über einen Kopfhörerausgang und On-Board-Boxen — wobei die Qualität von letzteren sicher nicht ausreicht, um eine ausgewachsene WG-Party zu beschallen.
Überhaupt: Die Verarbeitung des Geräts gleicht eher alten Kinderkassettenrekordern als echten Hifi-Geräten. Selbst frühere mobile Plattenspieler wie der „Sound Burger“ genannte Audio-Technics AT727 spielen da in einer anderen Liga. Um bei spätsommerlichen BBQ-Sessions im Park doppelt cool Musik zu hören, reicht das Duo Deck allerdings aus.