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Hack of the Week / Stéphane Guerreau braucht für Augmented Reality keine teuren Gadgets

von Marco Walz
Große Konzerne fertigen ihre Produkte in Massen an und kippen sie in die Verkaufsregale und Online-Shops, die Maker-Ethik aber diktiert etwas anderes: selber bauen! Beim Hack of the Week stellen wir die coolsten Do-It-Yourself-Projekte aus dem Netz vor.

Einen fremdsprachigen Text durch die Smartphone-Kamera anvisieren und schon flackert die korrekte Übersetzung übers Display. Ein Besuch in einer unbekannten Stadt und die Brille auf der Nase zeigt uns mit grellen Pfeilen die schnellste Route zum nächsten Hotel. Vor nicht allzu langer Zeit war das noch Zukunftsmusik, doch durch das Internet der Dinge und Erfindungen wie Google Glass ist Augmented Reality (AR) — die virtuelle Unterstützung unserer Wahrnehmung — nicht mehr nur ein Sci-Fi-Hirngespinst.

Und dass es für Augmented Reality heutzutage keine sündhaft teure Technologie braucht, hat jetzt ein französischer Hacker bewiesen: Als Ein-Mann-Firma namens Arcadia Labs arbeitet der Programmierer Stéphane Guerreau derzeit an der Do-It-Yourself-Version eines AR-Headsets. „Seit meiner Kindheit träume ich von einem Helm, der alle möglichen zusätzlichen Informationen über das ‚normale‘ Sichtfeld legt. Jetzt, im Jahr 2015, nennen wir das Augmented Reality,“ schreibt er im ersten Blog-Eintrag über sein ambitioniertes Projekt.

Anfangs arbeitete Guerreau, mit dem, was er eben gerade zur Hand hatte: Zwei Haoyu-Touchscreens, einer ColorCross-Brille, die eigentlich verwendet wird, um mit dem Smartphone 3D-Filme schauen zu können, sowie der Eye-Kamera einer PlayStation 3, die Guerreau während der ersten Überarbeitung des Prototypen allerdings durch eine Xbox-360-Kamera ersetzte. Wie einige andere Hacks, die wir in den letzten Wochen vorgestellt haben, läuft auch das AR-Headset mit dem Einplatinencomputer Raspberry Pi.

Noch verrät Guerreau kaum Details über die Fähigkeiten seines selbst gebastelten AR-Helms, doch Grafiken und Daten können bei dem Prototypen schon mit bis zu 30 Frames pro Sekunde auf den Displays angezeigt werden. Um die noch weit niedrigere Bildfrequenz der Kamera zu steigern und bald auch Gesichtserkennung in Echtzeit zu ermöglichen, braucht es laut Guerreau aber wohl mindestens einen Raspberry Pi 2 mit größerem Arbeitsspeicher.

Der Franzose bezweifelt zwar, dass seine Erfindung jemals mit ihrem Vorbild, dem Helm von Iron Man, mithalten können wird — tatsächlich ist das Headset in seiner jetzigen Form weder besonders modisch noch handlich —, doch auch Tony Stark hat schließlich irgendwann klein angefangen.

Eine detaillierte Beschreibung des Projekts und einzelner Komponenten findet ihr hier

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