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US-Militär testet Laser-Waffen, die auf Kampfjets passen

von Thorsten Schröder
Laser, die durch Schiffskörper schneiden können und klein genug sind, um auf Drohnen zu passen: Das US-Militär meldet erfolgreiche Tests für neue Defensivwaffen.

Das US-Militär treibt die Entwicklung von Laser-Waffen voran, mit denen sich Kampfjets und Drohnen gegen Angriffe vom Boden schützen sollen. Die Hightech-Forschungsabteilung des Pentagon, „Defense Advanced Research Projects Agency“ (DARPA), hat nach eigenen Angaben erfolgreich erste Tests für ein solches Abwehrsystem absolviert.

Entwickelt wurde die Laser-Waffe vom kalifornischen Pentagon-Vertragspartner General Atomics. Sie soll bei einer Gesamtleistung von 150 Kilowatt nicht nur deutlich stärker sein als das 30-Kilowatt-System, das derzeit unter anderem auf dem Amphibien-Kriegsschiff USS Ponce zum Einsatz kommt — sondern mit weniger als drei Kubikmetern Größe auch rund zehn Mal kleiner und leichter sein als bestehende Laser-Technologien. Das „High-Energy Liquid Laser Area Defense System“ (HELLADS) soll so mobil genug sein, um auf Kampfjets oder größeren Drohnen montiert werden zu können.


Laser-Waffen bedeuten auch für Offensivmissionen erweiterte Möglichkeiten. Sie ermöglichen sehr präzise Angriffe mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit von Kollateralschäden.

DARPA

Das getestete System habe zudem eine „noch nie da gewesene Schlagkraft“ bewiesen, hieß es in einer Erklärung der Pentagon-Forscher. Im Sommer wollen die Wissenschaftler mit Feldversuchen auf dem Testgelände White Sands in New Mexiko beginnen. Danach könnte der Laser bereits einzelnen Militärabteilungen für weitere Tests und erste Einsätze zur Verfügung gestellt werden. „Feindliche Boden-Luft-Abwehrsysteme, ob bemannt oder unbemannt, werden immer ausgefeilter“, hieß es von Seiten der Behörde DARPA. Entsprechend sei es notwendig, neue, schnellere und effektivere Antworten auf die Gefahren zu finden. Laser eignen sich als Abwehrsystem, weil sie auf Angriffe mit Lichtgeschwindigkeit reagieren können.


Allerdings könnten die Laser nicht nur bei der Verteidigung zum Einsatz kommen: „Laser-Waffen bedeuten auch für Offensivmissionen erweiterte Möglichkeiten. Sie ermöglichen sehr präzise Angriffe mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit von Kollateralschäden“, schreibt die Behörde.

Neben dem Abwehrsystem hat DARPA nach eigenen Angaben auch einen Laser-Scanner getestet, der in Drohnen und Robotern eingesetzt werden könnte, um Objekte zu identifizieren und zu orten — und so etwa Gebiete auskundschaften könnte, bevor Bodentruppen geschickt werden. „Sweeper“ (Short-range Wide field of view Extremely agile Electronically steered Photonic EmitteR) verfügt über tausende kleiner Punkte, die einzelne Laser abgeben und sich nur wenige Mikrometer voneinander entfernt auf einem Silikon-Chip befinden. Mit dieser Technologie ist es möglich, ohne mechanische Hilfe und Hardware-Stabilisierung einen 51-Grad-Winkel zu scannen. In den jüngsten Tests konnte „Sweeper“ nach Angaben der Entwickler den gesamten Radius mehr als 100.000 Mal pro Sekunde scannen.

Ähnliche Systeme kommen schon jetzt auf Militärschiffen zum Einsatz, sind aber bislang zu groß, um auch auf kleineren Geräten wie Drohnen verwendet zu werden. „Sweeper“ könnte aber auch im Zivilbereich Verwendung finden — zum Beispiel für die Navigation selbstfahrender Autos oder zur Datenübertragung.


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