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Problem Solver / Mit dieser App verpasst ihr nie wieder euer nächstes Lieblingsalbum

von Timo Brücken
Ein gutes Produkt löst ein großes Problem, lautet eine Startup-Weisheit. Ab sofort stellt WIRED jede Woche Unternehmen, Menschen und Ideen vor, die diesem Grundsatz folgen – Problem Solver eben. Diesmal: Dank Record Bird aus Wien sollt ihr nie wieder die Platten eurer Lieblingskünstler verpassen.

Das Problem? Die Band vom letzten Festival, die DJane aus dem Club vom vergangenen Wochenende oder der Typ mit der Gitarre aus der Lieblingsbar – ständig veröffentlichen Künstler, die wir mögen, Songs und Alben, die wir nicht verpassen wollen. Was wir dann trotzdem tun. Es kann ja keiner mehr den Überblick behalten bei zig Streamingdiensten, Exklusiv-Deals und Limited Editions. „Viele Musikfans wissen gar nicht, wann einer ihrer Lieblingskünstler einen neuen Release plant oder veröffentlicht“, sagen Macher von Record Bird – und das wollen sie ändern.

Die Lösung? Eine Online-Plattform, die Fans kostenlos benachrichtigt, sobald neue Releases ihrer Lieblingskünstler anstehen – „egal, wo auf der Welt diese erscheinen werden und egal, ob das Werk digital, auf Vinyl oder als CD auf den Markt kommt“. Dazu trackt Record Bird nach eigenen Angaben mehr als vier Millionen Künstler weltweit. Derzeit existiert die Plattform nur als (leider noch etwas holprige) Web-Version, die Benachrichtigungen kommen per E-Mail, Mobil-Apps sollen folgen.

Wer steckt dahinter? Zwei Gründer aus Wien: Christoph Kregl arbeitet als selbstständiger Künstlermanager, zum Beispiel für die Band Bilderbuch. Er hat Musikbusiness in Mannheim und London studiert und ist bei Record Bird für die Kontakte zur Branche zuständig. Andreas Mahringer hingegen ist studierter Wirtschaftswissenschaftler und hat als Kommunikationsplaner für große digitale Werbeagenturen in Österreich und Australien gearbeitet.

Wer glaubt daran? Bisher eine Handvoll Investoren aus Österreich, die dem Startup im Februar einen „mittleren sechstelligen Betrag“ verschafft haben, die genaue Summe wird nicht verrraten. Zu den Unterstützern gehören etwa der Accelerator Startup300, an dem Record Bird seit Dezember 2015 teilnimmt, der Politiker Niko Alm oder der Gründer von Karriere.at, Klaus Hofbauer.

Aber braucht man das wirklich? Bei Spotify und Co. kann man Künstlern folgen und so erfahren, wann sie neue Platten rausbringen – oder man gibt sich klassisch ein bisschen Mühe und googelt ab und zu. Wozu also Record Bird? „Wir sind die erste und einzige One-Stop Lösung, die allumfassend und zugleich personalisiert über Musik-Neuveröffentlichungen informiert“, erklären Mahringer und Kregl. Soll heißen: Alle Informationen über alle Künstler an einer Stelle, meist schon lange vor dem jeweiligen Release. „Ein Informationsvorsprung, der wertvollen Austausch innerhalb des Zielpublikums anregt“, glauben die Gründer. Derzeit folge der durchschnittliche Record-Bird-User 121 Künstlern, „ein Volumen das weder durch aktives Googeln, noch durch Newsletter-Abonnements oder überladene Social-Media-Kanälen effizient abgedeckt werden kann“. Ob die Musikbegeisterten das auch so sehen, muss sich freilich noch zeigen.

Wie geht es weiter? Record Bird ist vor wenigen Tagen offiziell gestartet, gerade promoten Mahringer und Kregl ihre Plattform auf dem US-Tech-Festival SXSW. Apps für Smartphones und Tablets sowie die Expansion in den englischsprachigen Markt sind für die kommenden sechs Monate geplant. Die Record-Bird-Gründer sind sich jedenfalls sicher: „Die Musikindustrie hat noch lange nicht den Höhepunkt der digitalen Transformation erreicht.“ 

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