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China siedelt für ein riesiges Radioteleskop tausende Menschen um

von WIRED Staff
Bei seiner Fertigstellung in diesem Jahr wird das Five hundred meter Aperture Spherical Telescope das größte Radioteleskop der Welt sein. Damit die Anlage ohne Störungen von irdischen Quellen arbeiten kann, sollen jetzt mehr als 9.000 Menschen aus der Umgebung fortziehen.

Das als FAST abgekürzte Radioteleskop soll künftig bei der Suche nach außerirdischem Leben und der Beobachtung ferner Sterne helfen. Dazu benötigt die empfindliche Technik eine störungsfreie Umgebung mit absoluter Funkstille — und das schließt praktisch alle elektrischen Geräte ein. Um diese mit Sicherheit zu gewährleisten, sollen Anwohner in einem Radius von mehreren Kilometern um den Standort des Teleskops in der Guizhou-Provinz im Südwesten Chinas nun dauerhaft evakuiert werden, berichtet Popular Science.

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Auch in den USA gibt es im Umkreis großer Radioteleskope Maßnahmen, um terrestrische Störsignale einzuschränken: Über die Bundesstaaten Virginia, West Virginia und Maryland erstreckt sich die National Radio Quiet Zone mit einer Fläche von 34.000 Quadratkilometern. In diesem Bereich ist die Nutzung von Funkgeräten stark eingeschränkt und Ortschaften nahe des National Radio Astronomy Observatory verfügen über kein mobiles Netzwerk. Selbst Benzinmotoren sind in Teilen der Zone verboten, da die Zündkerzen mit ihren Funken ein Problem darstellen. China evakuiert den Umkreis seines neuen Radioteleskops lieber gleich ganz.

Mit seinem Durchmesser von einem halben Kilometer wird das FAST die bisher größte Anlage dieser Bauart, das Arecibo-Observatorium in Puerto Rico mit 304,8 Metern, weit übertreffen. Lediglich das RATAN 600 in Russland ist mit einem Durchmesser von 576 Metern größer, besteht allerdings nicht aus einer einzelnen Schüssel, sondern aus einem Kreis von Reflektorplatten um einen zentralen Turm. Das FAST wird in einer natürlichen Karstdepression errichtet und kann seine Hauptantenne verschieben, um so mit bis zu 40 Grad Neigung zu beobachten. Die Genauigkeit soll dabei um die vier Bogensekunden liegen und es zu einem der präzisesten Radioteleskope der Welt machen. Es soll im September seinen Betrieb aufnehmen. 

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