Durch die immer besser werdenden Linsen in Smartphones geraten die Hersteller von herkömmlichen Foto- und Videokameras unter Druck, wie die Gewinneinbrüche von Canon gerade erst gezeigt haben. Doch der japanische Konzern hat diese Woche nicht nur schlechten Zahlen vorgestellt, sondern auch eine Videokamera, die sich mit High-End-Technik und einem Anschaffungspreis von 30.000 Dollar in einer sehr, sehr dunklen Nische platziert.
Denn mit dem Modell ME20F-SH lassen sich Full-HD-Filme mit einer extrem hohen Lichtempfindlichkeit aufnehmen — ISO vier Millionen — was dafür sorgen soll, dass man selbst in beinahe komplett dunklen Räumen noch weitestgehend rauschfreie Farbfilme hinbekommt, ohne dabei auf zusätzlich Infarotgeräte angewiesen zu sein. Angesprochen fühlen dürfen sich also alle, die schon immer mal kinotaugliche Videos in Fledermaushöhlen, U-Bahn-Schächten oder während der Polarnacht aufnehmen wollten.
Im Inneren des quadratischen Gehäuses der ME20F-SH, das entfernt an die alten Brownie-Modelle von Kodak erinnert, ist ein 2,26-Megapixel-Sensor verbaut, der im 35-Millimeter-Kleinbildformat filmt. Die verhältnismäßig niedrige Auflösung des Vollformat-Sensors ist — in Kombination mit dem extrem hohen ISO-Wert — wichtig für das Spezialgebiet der Kamera: Größere Pixel sammeln Licht effektiver. Als Objektive können Modelle von Canons EF-Serie verwendet werden.
Der Preis der ME20F-SH liegt mit 30.000 Dollar im Bereich von aktuellen Profi-Kameras wie der kürzlich vorgestellten Phase One XF. Ab Dezemeber soll die Kamera laut Canon verfügbar sein.