Seit dem Wochenende wirkt Brüssel wie ausgestorben: Plätze im Stadtzentrum, die sonst zu den belebtesten Orten der belgischen Stadt gehören, sind zuweilen menschenleer. Der U-Bahn-Verkehr ist ausgesetzt, Bildungseinrichtungen, Sportstätten und Einkaufszentren geschlossen. Die Küchen in Restaurants bleiben in vielen Fällen kalt, Kinos sind vorübergehend außer Betrieb und Konzerte abgesagt. Stattdessen bestimmen Polizisten in Begleitung von schwer bewaffneten Soldaten das Stadtbild. Der Grund dafür sind die Anti-Terror-Razzien, die im Kontext der schweren Anschläge von Paris durchgeführt werden.
Im Zuge dieser Razzien hatten die Brüsseler Behörden ihre Bürger dazu aufgefordert, keine Details zu den Einsätzen von Polizei und Militär zu verbreiten, wie etwa Merkur.de berichtet. Daran haben sich die Brüsseler bislang gehalten — und darüber hinaus auf außerordentlich kreative Art reagiert: Unter dem Hashtag #BrusselsLockdown verbreiten sie seit der Aufforderung der Polizei Katzenbilder, die den Terrorismus auf die Schippe nehmen. Geteilt werden beispielsweise Bilder von vermummten Tieren oder Katzen mit Waffen. Damit zeigen die Brüsseler, dass sie trotz der Ausnahmesituation ihren Humor nicht verloren haben und sich vom Terror nicht einschüchtern lassen.
Die Polizei hat sich inzwischen bei den Twitter-Nutzern bedankt – und dabei den Ball aufgenommen: "Für die Katzen, die uns gestern Abend geholfen haben... bedient Euch!" twitterte sie am Montagmittag und postete dazu das Bild eines gefüllten Fressnapfes.
Wie lange die höchste Terror-Warnstufe und der damit verbundene Ausnahmezustand noch anhalten werden, ist indes nicht klar. Fest steht: Nachdem bereits am Sonntag 16 Verdächtige verhaftet wurden, sind im Zuge der polizeilichen Maßnahmen am Montag fünf weitere Personen in Haft genommen worden, wie Spiegel Online berichtet.