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DroneMasters: Berlin bekommt ein Drohnen-Rennen

von Sonja Peteranderl
Alle Copter in die Luft: Am 5. September findet das erste Drohnen-Rennen in Berlin statt. DroneMasters-Gründer Frank Wernecke erzählt im WIRED-Interview, wie er auf die Idee kam und warum das Rennen eine Art Berlin-Marathon für Drohnen-Fans werden soll.

WIRED: Auf der ganzen Welt entstehen gerade Copter-Renn-Clubs, jetzt auch in Berlin — wie kam es dazu?
Wernecke: Im Juli habe ich auf Facebook einen Bericht gesehen über ein Drohnenrennen in Neuseeland und fand das sehr cool: eine Mischung aus Videogame, Outdoor-Sport und eben Drohnen. Ich habe das total euphorisch meiner Familie gezeigt, die auch begeistert war, und sofort geguckt, ob es so etwas in Berlin gibt. Da es nichts gab, habe ich eine Meet-Up-Gruppe gegründet und selbst ein Treffen veranstaltet. Seitdem treffen wir uns jeden Dienstag und bereiten das Rennen vor.

WIRED: Wieviele Copter werden bei den DroneMasters gegeneinander antreten?
Wernecke: Zum Rennen am 5. September haben sich schon 40 Teams angemeldet — das sind ungefähr 37 mehr, als wir erwartet hatten. Denn unser Kernteam besteht aus drei Leuten.

Man fliegt dann heimlich hinter dem Haus und schämt sich ein bisschen

Frank Wernecke, DroneMasters

WIRED: Ihr hattet also eher mit einem kleinen Hobby-Event gerechnet und damit, dass ihr die einzigen seid, die mitmachen?
Wernecke: Ja. Aber eigentlich erklärt sich das Interesse ganz einfach. Ich arbeite als Berater für digitale Projekte und habe beruflich gesehen, dass viele eine Drohne im Büro herumliegen haben. Im Freundeskreis redet man darüber, findet es cool, weiß aber nicht so richtig, was man damit machen soll. Man fliegt dann heimlich hinter dem Haus und schämt sich ein bisschen. Viele haben auch keine Zeit, sich mit anderen zu vernetzen oder etwas zu organisieren. Das erklärt, warum die Reaktion so positiv war. Alle fanden es cool. Es ist gerade der richtige Moment und sowas gab es in Berlin eben noch nicht. In Deutschland gibt es zwar einige Gruppen, die aber eher weiter weg sind, zum Beispiel im Saarland. In vielen Gruppen muss man sich erst qualifizieren, das ist mir zu ernst. Ich möchte lieber eine Art Breitensport, damit alle, die Lust haben, zusammen kommen können. Jeder darf mitmachen.

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WIRED: Was soll beim DroneMasters-Rennen passieren?
Wernecke: Wir wollen eine Strecke auf Zeit fliegen lassen und ich würde gerne einen Kunst-Parcours machen, mit Hindernissen wie Pylonen, die man umfliegen muss. Mir schwebt etwas vor wie der Berlin-Marathon — ein Event, bei dem die Top-Läufer vorne wegrennen und wenn sie durch sind, folgen 40.000 begeisterte Amateure wie ich selbst.

Wir wollen eine Plattform schaffen, wo die Leute zusammenkommen, und die anderen finden, die Spaß am Fliegen haben

Frank Wernecke, DroneMasters

Viele von uns schaffen die Strecke gerade so, aber es macht eben einen Höllenspaß. Auch bei uns sollen die Profis erst einen Parcours fliegen und danach kann man sich beömmeln, wie man es selbst versucht. Oder man guckt anderen zu. Es soll ein Mix werden aus sportlichem Wettkampf und Spaß, mit DJ und Grillen, ein netter Nachmittag. Im Grunde wollen wir eine Plattform in Berlin schaffen, wo die Leute regelmäßig zusammenkommen und die anderen finden, die auch Spaß am Fliegen haben.

WIRED: Wie viele Flugstunden würdest du empfehlen, bevor man teilnimmt?
Wernecke: Das hängt von der Altersgruppe ab. Wer Wii- oder Playstation-gestählt ist, lernt das wahrscheinlich innerhalb von einem Tag wie meine Kids. Einen richtigen 250er-Race-Copter zu beherrschen dauert viel länger.

WIRED: Was sind die größten Herausforderungen dabei, ein Copter-Rennen zu organisieren?
Wernecke: Die zentrale Herausforderung in Berlin ist das Luftverkehrsrecht — man muss die Flugverbotszonen beachten, braucht eine Genehmigung. Die Gefährdung des Luftverkehrs durch Drohnen wird ja gerade öffentlich diskutiert, auch Bedenken, dass die Drohnen in die Privatsphäre eindringen könnten. Das ist eine typisch deutsche Reaktion: Bäh, da guckt mir jemand ins Schlafzimmer. Die ganze Dimension von Spaß und Nutzen wird nicht gesehen oder hinten angestellt. Auf der anderen Seite machen es trotzdem viele. Die Mehrheit der Copter-Fans findet es einfach unterhaltsam und will in geduldeten Bahnen fliegen. Wir sind keine verkappten Spanner, die an Schlafzimmern vorbei sausen. In den kleinen Dingern steckt einfach wahnsinnig viel spannende Technologie. 

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