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Muskeln ohne Sport? Eine Pille soll das möglich machen

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Australische Wissenschaftler haben die Idee einer Fitness-Pille vorgestellt, die es Menschen ermöglichen soll, auch ohne Training Muskeln aufzubauen. In zehn Jahren sei eine solche Wunderpille durchaus denkbar, sagen sie. Davon könnten nicht nur Sportverweigerer, sondern auch ältere Menschen oder Diabetes-Patienten profitieren.

Eine Pille, die Muskeln wachsen lässt, ohne dass man sich im Fitness-Studio abrackern muss? Das klingt nach einem Science-Fiction-Medikament, ist laut Nolan Hoffman von der Universität Sydney aber eine Vision, die sich eines Tages tatsächlich umsetzen lassen soll. „Wir haben einen Arbeitsentwurf erstellt, der den Grundstein für zukünftige Behandlungen legen soll. Das Ziel ist es, die Auswirkungen von Bewegung zu imitieren“, erklärt der Molekularbiologe.

Für die in Zusammenarbeit von Mitarbeitern der Universität Sydney und der Universität Kopenhagen ausgearbeitete Studie namens „Global Phosphoproteomic Analysis of Human Skeletal Muscle Reveals a Network of Exercise-Regulated Kinases and AMPK Substrates“ untersuchten die Wissenschaftler mittels Massenspektrometrie die komplexe menschliche Muskelreaktion beim Trainieren auf molekularer Ebene.

Bei vier gesunden Männern wurde Muskelgewebe entnommen, bevor sie zehn Minuten lang eine harte Trainingseinheit auf dem Fahrrad absolvieren mussten. Anschließend wurde bei den Probanden eine weitere Muskelbiopsie durchgeführt und das entnommene Gewebe intensiv analysiert.

Drei Jahre Forschung führten schließlich zu dem Entwurf, der es ermöglichen soll, ganze Workouts mithilfe einer entsprechenden Pille nachzuahmen. Zwar sei eine solche „noch mindestens ein Jahrzehnt“ entfernt, man arbeite aber bereits aktiv daran, diese Vision umzusetzen, sagt Hoffmann.

Nicht nur Sportmuffel, sondern auch ältere Menschen sowie Patienten mit Kreislauferkrankungen, Adipositas oder Diabetes Typ 2 könnten mit der Fitness-Pille medizinisch unterstützt werden. „Ich glaube, wir können damit große Fortschritte in der Medizin machen“, sagt Hoffmann. Zu möglichen Nebenwirkungen des Präparats haben sich die Forscher bislang allerdings nicht geäußert. 

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