Manche Webseiten vermitteln Menschen einen Partner, die neue Plattform Sciencebite.com hingegen vermittelt Probleme. Das heißt: Sie bringt Unternehmen, die ein Problem haben, mit Wissenschaftlern zusammen, die eine Lösung dafür wissen. Das ist das Versprechen, auf dem Salman Samson Rogers mit zwei Freunden das gemeinsame Startup gegründet hat.
Open Innovation boomt: Auch auf Plattformen wie Ninesigma und Innocentive werden Probleme von Experten gelöst
Der 33-Jährige hat seinen Doktor in Physik in Cambridge gemacht, und schon da ärgerte ihn, dass Wissen oft im Elfenbeinturm der Uni-Labore eingesperrt bleibt, während Ingenieure in Forschungsabteilungen vor sich hin scheitern. Nun sitzt Rogers in einem Dachgeschoss in Berlin-Mitte, in dem früher Soundcloud residierte, und schildert als Beispiel das Problem eines Medizintechnikherstellers. Der fragt: „Wie kann man Haut geräuschlos schneiden?“ Eine Antwort darauf kann man nicht googeln. „Aber irgendwo auf der Welt gibt es einen Wissenschaftler, der sich damit beschäftigt hat“, sagt Rogers, „und wenn es ihn gibt, dann findet unser Suchalgorithmus ihn.“
Das funktioniert einfach: Man beschreibt auf Sciencebite sein Problem, der Suchalgorithmus gleicht es mit einer Datenbank ab, in der wissenschaftliche Aufsätze aus den vergangenen zehn Jahren katalogisiert sind – und daraus generiert Sciencebite eine Liste möglicher Problemlöser. Das können ebenso Doktoranden wie Nobelpreisträger sein. Während andere Experten-Plattformen sich auf große Themen konzentrieren, hat Rogers eher Alltagsfragen von Unternehmen im Blick. Ende Januar sollen die ersten 50 Probleme über Sciencebite ihre Lösung gefunden haben.
Eine Übersicht aller Innovatoren der Februar-Ausgabe von WIRED gibt es hier.